Esperanto - die Lösung aller Verständigungsprobleme?
Inhaltsverzeichnis
1.0 Esperanto
2.0 Esperanto – Die Lösung aller Verständigungsprobleme
Funktion von Esperanto
Eigenschaften von Esperanto
3.0 Mögliche Nachteile?
4.0 Einschätzung über die weitere Entwicklung Esperantos
5.0 Anhang
6.0 Literaturverzeichnis
In der folgenden Hausarbeit werde ich mich mit der obigen Frage beschäftigen und abwägen, inwiefern Esperanto eine Lösung für Verständigungsprobleme sein kann. Das heißt, dass ich mich zuerst mit Esperanto allgemein beschäftigen werde, und dann in die Abwägung übergehe - unter der Berücksichtigung der Funktion und der Eigenschaften von Esperanto.
Dabei werde ich sowohl Vorteile als auch einige Nachteile nennen.
Zuerst also zu der Frage: Was ist überhaupt Esperanto?
1.0 Esperanto
Der Begriff Esperanto meint eine der Welthilfssprachen, das heißt, dass diese Sprache eine bewusst konstruierte, aus mehreren Sprachen zusammengesetzte Sprache ist, die die Verständigung auf internationaler Ebene fördern soll.
Nachdem es schon im Mittelalter über 900 Versuche gegeben hat, eine Sprache zu konzipieren, um die internationale Verständigung zu erleichtern, war Esperanto schließlich die einzige Sprache, die erfolgreich war[1].
Diese Sprache wurde von dem polnischen Arzt, Ludwik Lejzer Zamenhof, im Jahre 1887 geschaffen und erhielt ihren Namen (übersetzt: „ein Hoffender“) daher, dass Zamenhof selbst seinen Ruf als Arzt fürchtete und die langjährigen Aufzeichnungen über Esperanto dann unter seinem Decknamen „Doktoro Esperanto“ herausgab.
Im Laufe der Jahre allerdings wurde sein Pseudonym dann zum Inbegriff dieser Sprache.
Die Idee
„Die innere Idee von Esperanto ist: auf neutralem sprachlichem Fundament die Mauern zwischen Völkern zu beseitigen und die Menschen daran zu gewöhnen, dass jeder von ihnen in seinem Nächsten nur einen Menschen und Bruder sehe.“[2]
Dieses Zitat Zamenhofers zeigt klar seine Intention mit dieser Sprache und die Idee, die sich hinter der Konstruktion Esperantos verbirgt: Völker- oder Nationenverständigung auf neutraler Basis, ohne jegliche Vorurteile und Wertung.
Dies wird ebenfalls an der in grün gehaltenen Esperanto-Flagge deutlich: Das Grün steht nämlich für die Hoffnung und der fünfzackige Stern für die fünf Kontinente[3]. Somit kann man sagen, dass Esperanto die Verständigung zwischen den verschiedenen Kontinenten fördern soll.
Nach dieser kleinen Einführung in den Begriff selbst also zurück zu der Ausgangsfrage: Kann diese Sprache die Verständigung fördern beziehungsweise hat sich die ursprüngliche Intention Zamenhofers durchgesetzt?
Um diese Frage am Ende dieser Hausarbeit beantworten zu können, betrachten wir nun die Funktion und Eigenschaften von Esperanto:
2.0 Esperanto – die Lösung aller Verständigungsprobleme
2.1 Funktion von Esperanto
Esperanto ist wie oben schon angedeutet durch mehrere sprachliche Einflüsse geprägt wie zum Beispiel Latein, Französisch, Deutsch, Englisch. Folglich wurden die Wörter des Esperanto nicht völlig neu erfunden, sondern können größtenteils auf die genannten Sprachen zurückgeführt werden.
Ein Vorteil dieser Sprache ist also, dass Esperanto dadurch nicht von Grund auf neu gelernt werden muss, sondern die meisten der Wörter ähnlich zu denen anderer wichtiger Fremdsprachen sind. Zudem erfordert Esperanto keine grammatikalischen Leistungen der Esperantosprecher und ist sehr einfach aufgebaut.
Aus diesem Grund wird sie sogar als „(…) leichteste Sprache der Welt“ angesehen[4]. Und genau diese Leichtigkeit scheint eine staatenübergreifende Verständigung zu fördern, da sogar Medien wie Internet, Radio, Bücher, Zeitschriften Esperanto übernommen und so die Kommunikation mehrerer Esperantosprecher erheblich unterstützt haben.
Diese Zahl zeigt eindeutiges Interesse an der Sprache, aber auch, dass sie sich bislang nicht unbedingt flächendeckend durchgesetzt hat.
2.2 Eigenschaften von Esperanto
Esperanto ist zum einen international, da es eine Sprache ist, die so konstruiert wurde, dass Menschen von unterschiedlichen Nationen sich verständigen können, obwohl sie vielleicht nicht dieselbe Muttersprache sprechen.
Zum Anderen hat Esperanto eine vergleichsweise neutrale Basis, da sie nicht ausschließlich von einer einzigen Nation gesprochen wird, sondern für jeden frei zugänglich ist. Diese Sprache richte sich also nicht nur an einen Personenkreis, der aufgrund einer weiterführenden Schulbildung mit den Fachtermini vertraut sei, so Mally und Müller[6].
Und der Punkt, dass nicht nur eine Nation oder ein bestimmter Personenkreis diese Sprache beherrscht, zeigt auch, dass Esperanto in gewisser Weise gleichstellend ist, zumindest in Anbetracht dessen, dass man sich mithilfe von Esperanto mit anderen - sprachlich gesehen - wie auf einer Augenhöhe fühlen kann.
Erfahrungswerte zeigen, dass nur 20 Prozent bis 30 Prozent der Zeit nötig seien, die man für dasselbe Sprachniveau in einer nationalen Sprache brauche[8].
Anhand der Funktion und den Eigenschaften von Esperanto kann man nun auf die anfängliche Frage eingehen und festhalten, dass Esperanto viele Kennzeichen aufweist, die zur Lösung aller Verständigungsprobleme führen oder zumindest beitragen könnten.
Die oben angeführten Eigenschaften und Funktionen nämlich bestätigen diese Frage insofern, als ausgesagt wird, dass Esperanto leicht, zugänglich und staatenübergreifend ist. Und genau diese Aspekte sind der Grund, warum Esperanto zunehmend gesprochen und gelernt wird, gerade von denen, die sich nach internationalen Kontakten sehnen.
Mit ein wenig Eigeninitiative und Motivation wird es jedem ermöglicht eine neue Sprache zu lernen und so mit anderen Menschen auf der Welt in Kontakt zu treten. Und genau das lässt Esperanto als Lösung aller Verständigungsprobleme erscheinen. Die oben beschriebenen Eigenschaften nämlich sprechen durchaus für Esperanto und bestätigen das zunehmende Interesse an Esperanto überall auf der Welt.
3.0 Mögliche Nachteile?
Somit lässt sich bis hierher eine sehr positive Konnotation Esperantos feststellen und auch ich selbst habe während meiner Recherche zu dieser Hausarbeit hauptsächlich positive Aspekte dieser Sprache gefunden.
Deshalb habe ich mir dann die Frage gestellt, ob und wenn ja welche Nachteile es in Bezug auf Esperanto gibt. Und meines Erachtens gibt es Nachteile insofern, als man sich fragen könnte, welche Bedeutung Berufe wie Übersetzer oder Dolmetscher hätten, wenn Esperanto so leicht erlernbar ist.
Der Sinn dieser Berufssparte wäre dann insofern untergraben, als dass die Menschen einfach Esperanto lernen und sich dann verständigen könnten. Die anderen Sprachen wären dann zwar in gewisser Weise vernachlässigt, die Kommunikation hingegen wäre gewährleistet.
Somit kann es ein weiterer denkbarer Nachteil sein, dass Esperanto die anderen Weltsprachen wie Englisch, Chinesisch, Spanisch, Französisch etc. in ihrer Bedeutung untergraben und so zu einem Bedeutungswandel der Weltsprachen führen könnte.
Dadurch nämlich, dass Esperanto so schnell erlernbar ist im Gegensatz zu einer nationalen Sprache, wäre es denkbar, dass die Menschen möglicherweise Esperanto einer Weltsprache vorziehen und so die Bedeutung letzterer in der Welt zumindest dämpfen.
4.0 Einschätzung über die weitere Entwicklung Esperantos
Allerdings würde ich bei dem heutigen Standpunkt (noch) nicht sagen, dass Esperanto eine der bisherigen Weltsprachen komplett ablösen wird. Dafür hat sich Esperanto bislang noch nicht genügend durchgesetzt und somit in manchen Teilen zu wenig Bedeutung erlangt.
Am 24. November diesen Jahres feiert Esperanto schon einmal 125-jähriges Bestehen. Seien wir also auf die weitere Entwicklung Esperantos gespannt. Denn eines ist sicher: Esperanto ist und bleibt voraussichtlich ein internationales Verständigungs- und Kommunikationsmittel und ein konstruktiver Beitrag zur internationalen Völkerverständigung.
Diesen Aspekt fasst Gabriel Quéré meines Erachtens abschließend gut zusammen, wenn er sagt: „Ich bereue, dass ich niemals erwartet hatte, wie viel mir Esperanto bringen kann. Kontakte zu Kollegen verstreut über die ganze Welt.“[10]
5.0 Anhang
[3] Esperanto-Flagge
6.0 Literaturverzeichnis
І. Fachbücher
Mally Ferdinand; Müller, Bernhard: Wir lernen Esperanto. Vollständiges Lehrbuch der internationalen Sprache, Offenbach am Main 1983
Π. Internetadressen
(Zugriff: 10.11.2012)
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(Zugriff: 11.11.2012)
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(14.11.2012)
(Zugriff: 17.11.2012)
Bilder
(Zugriff: 19.11.2012)
(Zugriff: 19.11.2012)