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Exkursionsbericht
Geowissenschaften

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

2010, Lazar

Michele S. ©
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ID# 4233







Gesäuse - Exkursionsbericht

1.Tag

Am ersten Tag war unser Ziel der Gipfel des Leobner (2036m). Der Ausgangspunkt den wir per Auto erreichten war auf ca. 1000m Seehöhe. Zu Beginn wanderten wir endlang einer Forststraße durch verschiedene Vegetationsstufen von Buchenmischwald über Fichtenwald bis zur Waldgrenze ca. beim Leobner Törl.

Hier wurde eine kleine Pause eingelegt da man hier interessante Rückschlüsse der Vegetation auf das darunterliegende Gestein gemacht werden konnte. Die Nord exponierte Flanke wies starken Latschenwuchs auf, der auf silikatisches Gestein hinweist.

An der Süd exponierten Flanke wiesen einige Zeigerpflanzen jedoch auf Karbonatgestein hin. Somit konnte man auf den Übergang der Kalkzone in die Grauwackenzone rückschließen.

2. Tag

Die zweite Wandertour hatte ihren Ausgangspunkt beim Kölblwirt (860m) in Johnsbach. Auf unser Wanderung durchstoßen wir die verschiedenen Vegetationsstufen (Buchenmischwald, Nadelwald und Latschenstufe) am Weg zur Heßhütte (1699m), wobei man die Untere und Obere Koderalm durchwandert.

Auffällig war der ausgeprägte großflächige Latschengürtel rund um die Heßhütte. Von der Heßhütte gelangen wir weiter durch die Latschenstufe und später in der alpinen Stufe auf den Gipfel des Zinödls (2191m). Aufgrund des Vorhandenen Schlechtwetters wurden wir zum Abstieg zurück in den Kölblwirt gezwungen.

Das Klima

Das Gesäuse liegt im so genannten Nordstaugebiet

Laut Wakonigg, 1987:

ü      Mäßig winterkalte Talklimate: bis Hiflau

mäßig winterkaltes, mäßig sommerwarmes, ozeanisch beeinflusstes, niederschlags- und schneereiches Laubwaldklima

ü      Winterkalte Talklimate: Johnsbachtal

kaltes bis winterstrenges, sommerkühles, niederschlags- und schneereiches Waldklima

ü      Talbeckenklimate: Admont

winterkaltes bis winterstrenges, mäßig sommerwarmes und relativ niederschlags- und schneereiches Klima mit verstärkter Inversionshäufigkeit

Temperatur

Um den Jahresverlauf der Temperatur zu sehen habe ich eine Temperaturkurve aus dem Bericht von Michaela Seiss verwendet.

Grundlegende Aussagen über Temperaturverhältnisse lassen sich recht gut durch die Betrachtung der durchschnittlichen Monatsmittelwerte machen. Die Daten (Admont und Hieflau) beziehen sich dabei auf den Zeitraum 1971 bis 2000.

Das Admonter Becken zählt zu den kältesten Regionen der Steiermark, mit einem Jännermittel (-4,2°C) der Station Admont. Grund dafür könnten Inversionen sein.

Im Gegensatz dazu sticht das sehr warme Julimittel der Station Hieflau mit 17°C heraus.

ü      Jahresschwankungen: ca. 19 K

ü      Jahresmittel: ca.7K

ü      absoluten Minima wurden in Admont (-26,5°C) und Hieflau (-22,8°C)

ü      absoluten Maxima wurden jeweils im Juli 1983 gemessen: Admont 35°C und Hieflau 36,2°C

Niederschlag

ü      durchschnittlichen Jahressummen der Niederschläge:

    • Admont: 1225 mm
    • Gstatterboden: 1359 mm
    • Johnsbach: 1418 mm
    • Hieflau: 1608 mm

Es herrscht eine Auffällige Zunahme von West nach Ost. Mit einem Niederschlagsmaximum im Sommer. Pro Jahr gibt es ca. 150 Tage mit Niederschlag und ca. 105 Tage mit Schneedecke.

ü      Wingeschwindikeit im Jahresmittel: 2,1 m/s

ü      Maxima sind hier im Winter zu finden

Geologie und Boden

Geologischer Überblick

ü      Die Region Gesäuse befindet sich zu einen in der Kalkzone im Norden und zum anderen in der Grauwackenzone im Süden. In der Kalzone spielen vor allem der Dachsteinkalk und der Ramsaudolomit ebenso aber teilweise auch noch der Wettersteinkalk eine wichtige Rolle.

In der Grauwackenzone sind Phyllite, Grauwackenschiefer, Quarzite und der Blaseneckporphyr zu finden.

Boden

Abhängig sind die Böden zum größten Teil vom Ausgangsgestein. In diesem Teil der Arbeit sollten verschiedene Böden erklärt werden die im Gebiet Gesäuse vorherrschend sind.


Kalkbraunerde:

Braunerde entsteht durch Verwitterung des Ausgangsgesteins, durch die Einwirkung des Niederschlags hervorgerufen. Braunerden weisen ein klassisches ABC-Bodenprofil auf.

Rohboden:

Rohböden sind geringmächtige unreife Böden, die vor allem im Steilrelief vorkommen und daher in ihrer Entwicklung stark gehemmt wurden.

Podsol: (Weg zum Leobner)

Entsteht in niederschlagsreichen Regionen im Gebirge oder Hochgebirge, im Wald auf saurem, wasserundurchlässigem kristallinem Gestein, oder aus Brau- und Parabraunerden heraus.

Das Relief

ü      Das morphologische Erscheinungsbild bzw. das Relief wird durch geologische und klimatische Gegebenheiten, aber auch durch Vegetation und Nutzung geprägt. Grundsätzlich gibt es einen starken Gegensatz zwischen schroffen Formen der Kalkzone und den sanfteren Formen der Grauwackenzone.

Die wichtigsten Formungsprozesse sind die glaziale (Moränenlandschaften und Kare), die fluviatile (Schluchten und Klamme), die gravitative (Schutt- und Steinschlagrinnen, Schuttkegel, Fels oder Bergsturzareale und Lawinenbahnen) und die karstische (Dolinen, Karre und Höhlen) Formung.


Die Aufgaben des Nationalparks sind Grundsätzlich Naturschutz, Forschung und Bildung. Aber aus finanzieller Sicht ist vor allem der Tourismus von großer Bedeutung. Die Übergeordnete Rolle spielt dabei der Bergtourismus der sich in den letzten Jahren sehr stark entwickelt hat und viele verschiedenen Angeboten wie Schitouren Themenpfade Wassersport, Klettern, Reiten und einige mehr anbieten kann.

Ein wichtiger Faktor für diesen Alpinen Tourismus sind genügend Schutzhütten. Neben dem traditionellen Bergtourismus werden auch speziell auf den Nationalpark angepasste Führungen mit Bildungshintergrund angeboten (Höhlenführungen, botanische Führungen, etc.), sowie verschiedene Themenwege tragen ebenfalls zum Bildungsauftrag des Nationalparks bei.

Vom finanziellen profitiert grundsätzlich die ganze Region. Das vielseitige Bildungsangebot des Nationalparks Gesäuse wird von Einheimischen und Gästen sehr gut angenommen: so wurden im Jahr 2006 insgesamt etwa 27.000 Besucher direkt vom Nationalpark in Form von Exkursionen, Wanderungen oder Vorträgen betreut.

Wirtschaftliche Nutzung

Grundsätzlich ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig jedoch hat abseits vom Nationalpark auch die Forstwirtschaft einen wichtigen Stellenwert. Im Nationalpark ist die wirtschaftliche Nutzung des Waldes durch verschiedene Gesetze sehr stark reglementiert und beschränkt, den profitorientierte Forstwirtschaft, was in dieser Region beispielsweise Fichtenmonokulturen einschließt, widerspricht der Philosophie und den Zielen eines Nationalparks.

Natürlich gibt es außerhalb des Nationalparks allgemein übliche Forstwirtschaft welche somit einen sehr starken Kontrast zum Naturschutz in sich birgt.

Literatur:

Seiss, M., 2005: Landschaftsökologische Untersuchungen in Johnsbach unter der besonderen Berücksichtigung der klimatischen Verhältnisse. Diplomarbeit, Graz, 82S.

Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Juni 2010, Klimadaten von Österreich 1971 – 2000,

ZAMG

Nationalpark Gesäuse, Juni 2010, Überblick,

AMap, Österreichische Karte 1 :50000 (ÖK 50), BEV, 2005


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