Kunstgeschichte des 20. Jht. Zusammenfassung
Einleitung
Begriff „Kultur“ à lat. „cultura“: pflegen, (Acker) bebauen
à vom Menschen geschaffene Phänomene im
Gegensatz zur Natur
Kultur umfasst mehrere Aspekte, wie z.B.
ergologische (Objekte), interpretative (Weltanschauungen), soziativ (Abbild
einer Gesellschaft)
Kultur umfasst: praktische Aspekte, zB
Siedlungsform und Ackerbau
Rituelle Verehrungen
Soziale Sitten und
Gebräuche, sowie ihre Erziehung und Sozialisierung
- Anthropologie: Kultur = Zivilisation
= Fähigkeit/ Gewohnheit, die sich ein Mensch in einer
Gesellschaft aneignet
- Philosophie: Das
ursprünglich-bildende und „sinngebende“ wohnt dem Menschen inne
Kulturgeschichte
Begriff entstammt dem 18. Jht (Herder), der
sog. „Sattelzeit“, die in der Folge der Aufklärung
entsteht und erstmals Natur- und
Geisteswissenschaften voneinander trennt.
Frage: Wie muss Kultur betrachtet werden?
- als Kollektivsingular : Zielgerichtete
menschliche Schöpfung, die auf einen Tag X zuläuft
- unabhängige und neutrale Betrachtung, da
Geschichte keinen Naturgesetzen folgt
- Suche nach allgemeingültigen
Gesetzmäßigkeitenà Ist Geschichte nur purer Zufall? (Vico)
- Voltaire: Geschichte = Geschichte
der Menschheit nicht der großen Eroberer
- Rousseau: Sittenverfall durch
Kultivierung des Menschen à Das Wilde als Ideal
- Herder: Individuelle Einfühlung in
fremde Kultur
Cultural Turn (50er, 60er Jahre)
à Kultursoziologie: Betrachtung der Gesellschaft/ dem kleinen Mann à Aufhebung von
Hochkultur und Alltagskultur
(Hintergrund Weltkrieg)
-Erweitertes Kulturverständnis: -Welche
Gesellschaft brauchen wir?
-
Wie sehen die einzelnen Mitglieder ihre Gesellschaft?
- Kultur = das Alltägliche „whole way of live“
à Cultural Studies:
Wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Alltäglichen
Postmoderne (60er-80er)
- Auflösung dogmatischer Konzepte u Ideologien
(Pluralisierung der Kunstformen)
- Erfahrungen des Scheiterns der großen
Ideologien (wie Kapitalismus)
- Globalisierung
- Fremderfahrung durch Fernsehen und Internet
: Was kann ich noch glauben? Bourdieu:
Medien generieren die Wirklichkeit
- Das Fremde passiert plötzlich „in meinem
Wohnzimmer“
- Ungekannte Freiheit, aber Pflicht zur
Selbstentscheidung!
Das
Kunstwerk im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit
Kunstwerke waren schon immer reproduzierbar:
Kopien durch Schüler und Händler üblich.
-Reproduktionstechniken : Lithographie
(Siebdruck)
Holzschnitt: Bemalung/ Druck der Kanten
Kupferstich: „Negativdruck“: Farbe bleibt in Rillen haften
-Ab 1870: Erster Photofilm
Vorteil: schnell, billig,
große Anzahl von Kopien
Ermöglichung der
Betonung einzelner Aspekte eines Kunstwerks
à Auge wird zum
Erschaffer des Kunstwerks, nicht mehr die Hand
Nachteil:
Beeinflussung der Wahrnehmung des Betrachters
Verlust des
Auratischen (Kunstwerk ist kein „entrücktes Highlight“ mehr)
Photo
übernimmt die Übermittlerrolle
- Pointilismus:
Auseinandersetzung mit optischen Gesetzen (Signac)
-Mitte des 19. Jht: Photographie gebunden ans
Studio à Gegenbewegung: Impressionismus:
Suchen Motive der Natur
- Walter Benjamin:
Der erhabene Moment des Kunstwerks
(sein Hier und Jetzt) geht durch Reproduktion
verloren. Nur durch dieses Hier und
Jetzt, welches mit der Geschichte und historischen
Bedeutung verknüpft ist, ist das
Kunstwerk „echt“.
Dieser Kultwert geht immer
weiter zurück und weicht dem Ausstellungswert
Die Fundierung der Kunst auf dem Kult
weicht der Fundierung (und dem Missbrauch)
von Kunst auf der Politik.
à Demokratisierung der Kunst
-Fotographie:
Ausstellungswert wichtiger als
Kultwert!
Einbettung im Hier und Jetzt:
Abgebildete Menschen verleihen dem Foto wieder eine
Aura
und dokumentarische Fotos lassen sich im
historischen Kontext eingliedern
Aber: Beeinflussung des Betrachters
durch Untertitelung des Fotos!
-Film:
Ein Bild bestimmt die Bedeutung der
nachfolgenden Bilder
Schauspieler ist nicht eingebettet im
Hier und Jetzt, d.h. ihm fehlt die Aura
à Schauspieler erhalten eine kreierte Personality
à Reproduzierbarkeit hat das Verhältnis der Massen zur Kunst verändert:
Ein Sammelsurium von Konventionen wird kritiklos genossen, doch innovative
Neuerungen stoßen auf Ablehnung.