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Hausübung
Europäische Wirtschaft

Universität, Schule

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

Note, Lehrer, Jahr

2011

Autor / Copyright
Michaela U. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.21 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 9433







Kurzfassung: Die Hausübun­g analysie­rt die finanzie­lle Krise der ÖBB, die mit 17,7 Milliard­en Euro verschul­det ist und einen Umsatzei­nbruch von 500 Millione­n Euro erlebt hat. Es wird diskutie­rt, ob eine Privatis­ierung sinnvoll wäre, wobei Sicherhe­itsprobl­eme und andere negative Erfahrun­gen aus England als Warnung dienen. Verschie­dene Krisende­finition­en werden erörtert­, um die Situatio­n der ÖBB zu bewerten­. Zudem werden potenzie­lle Krisenur­sachen wie der Verlust bei Spekulat­ionsgesc­häften und ineffizi­ente Unterneh­mensstru­kturen identifi­ziert. Abschlie­ßend werden Lösungsv­orschläge wie staatlic­he Finanzsp­ritzen und Kostense­nkungen vorgesch­lagen.
#Schuldenproblem#Sicherheitsprobleme#Krisendefinitionen

Take Home Exam zum Thema

ÖBB Zukunft am Zug

 

 

1.   Die Problematik[1]

Die ÖBB hat 17,7 Milliarden Schulden und Umsatzeinbruch von 500 Mio. Für die Schulden haftet der Staat und diese werden in den nächsten vier Jahren auf 256 Mrd. Euro ansteigen. Wenn die Schulden der ÖBB ins Staatsbudget mit eingerechnet werden, steigt der Verschuldungsgrad auf rund 90% des BIPs.

Es ist schon seit längerem in Diskussion, ob die ÖBB privatisiert werden oder in staatlicher Hand bleiben soll. Der Großteil ist aber gegen eine Privatisierung, denn sie sind der Meinung, dass das Geld, welches in die ÖBB investiert wird, in ein paar Jahren wieder verloren ist. Es wird zwar die deutsche Bahn als strategischer Partner visiert, jedoch kann sich niemand vorstellen, dass die ÖBB gekauft wird. Eine Privatisierung würde auch nicht das Problem der Pensionskosten beheben.

Ein schlechtes Vorbild in Bezug auf die Privatisierung ist England. Sicherheitsprobleme, eingestellte Linien und unerfüllte Fahrplanvorgaben waren das Resultat und die Bahn wurde vom Staat, also vom/von der SteuerzahlerIn, wieder zurückgekauft.

Eine Lösung der Problematik der ÖBB sollte aber bald in Sicht sein, denn auf den öffentlichen Schienenverkehr sind hundertausende Menschen angewiesen.

2.   Befinden sich die ÖBB in einer Krise? Diskutiere hierzu drei verschiedene Krisendefinitionen.

„Die Krise bezeichnet eine problematische, mit einem Wendepunkt verknüpfte Entscheidungssituation.“[2]

Diese Definition trifft hinsichtlich des Wendepunktes vollkommen zu, denn ein Mitgrund für den Umsatzrückgang war die Wirtschaftskrise. Somit kann diese als Wendepunkt angesehen werden. Die ÖBB hat in Bezug auf Spekulationsgeschäfte auch falsche Entscheidungen getroffen und große Verluste erzielt. Wenn man sich diese Definition genauer ansieht befindet sich die ÖBB in einer Krise, denn sie steht vor einer Entscheidungssituation, die mit einem Wendepunkt verknüpft ist. Wie soll es weitergehen mit der ÖBB? Privatisierung oder nicht? Kommt man aus den Schulden?

„Als Krise werden eine Vielzahl von außergewöhnlichen Ereignissen bezeichnet, die uns selbst, unsere Mitarbeiter, unsere Organisation oder die Gesellschaft betreffen können.“[3]

Wenn man sich die außergewöhnlichen Ereignisse ansieht, findet man diese auch bei der ÖBB. Der Umsatzrückgang, der Verlust bei Spekulationen und der Produktionsrückgang bei der RCA sind keine gewöhnlichen Ergebnisse der Geschäftstätigkeit der ÖBB. Diese Ereignisse treffen auf die Organisation bzw. die Gesellschaft und auch die MitarbeiterInnen – somit befindet sich die ÖBB auch nach dieser Definition in einer Krise.

3.   Wo liegen – unabhängig davon, ob eine Krise vorliegt – wesentliche Krisenpotenziale der ÖBB?

Die Potenziale für eine Krise liegen sicherlich in den bereits in der Einführung erwähnten Punkte: Der Umsatzrückgang, die unzufriedenen KundInnen, der Produktionsrückgang und der Fehlkauf in Bezug auf die RCA, Spekulationsgeschäfte, der jährliche Verlust und vor allem der hohe Schuldenstand der ÖBB. In weiterer Folge wird auch der Verlust von Marktanteilen ein Problem darstellen.

Die Krise lässt sich auch hinsichtlich ihrer Potentiale einteilen in eine akute Krise. Das bedeutet, dass die Krise bereits Auswirkungen auf die ÖBB hat und KundInnen/Banken/Lieferanten davon Bescheid wissen. Im Moment spüren die KundInnen jedoch noch nicht so viel davon, aber die Frage ist, wie lange noch?

Die ÖBB befindet sich bereits in einer Ergebniskrise was bedeutet, dass es bereits zu Umsatzeinbußen gekommen ist und das Jahresergebnis negativ ist. Da der Schuldenstand sehr hoch ist würde ich sogar sagen, dass die Krise bereits in die Kategorie Liquiditätskrise fällt.

Meiner Meinung nach handelt es sich auch um eine periodische Krise, da die Medienpräsenz immer wieder gegeben ist, aber nicht ständig.

4.   Wie würdest Du die Krisenpotenziale hinsichtlich ihrer Wirkungen auf die Unternehmensziele bewerten?

Die vorhin beschriebenen Potenziale wirken sich mit Sicherheit auf die Unternehmensziele aus: Die ÖBB kann ihren Umsatz so lange nicht steigern, solange die KundInnen unzufrieden sind. Weiters kann die ÖBB im Moment keine Gewinne Verbuchen, da es Potentiale gibt die zu einem Verlust (RCA, Produktionsrückgang, Verlust von Marktanteilen) führen. Es ist ihnen im Moment auch nicht Möglich, die bestehenden Schulden abzubauen – leider vermehren sie sich.

Langfristige Ziele der ÖBB konnte ich folgende drei finden:

- Stärkung der Marktposition der Schiene durch Erhöhung der Streckenkapazität und Verringerung der Fahrzeiten.

- Steigerung der Wirtschaftlichkeit durch Umsetzung der Betriebsfernsteuerstrategie (BFS) inkl. der Zuglaufcheckpoints, sowie Elektrifizierung und Streckenklassenanhebung auf ausgewählten Strecken;

- Anpassung der Infrastruktur an den Stand der Technik und Weiterentwicklung der Sicherheitsleistung durch Installierung des European Train Control System (ETCS) und GSM-R sowie durch substanzwahrende Reinvestition ins Bestandsnetz.[4]

Ich persönlich bin leider fachlich nicht fähig die letzten zwei Punkte zu diskutieren. Beim ersten Punkt sieht man aber schon, dass die ÖBB versucht die zuvor aufgezeigten Krisenpotentiale einzudämmen. Es wird versucht die Marktposition zu stärken und somit die Verluste der Marktanteile einzuschränken. Der zweite Punkt beschäftigt sich im groben auch mit der Verbesserung der Wirtschaftlichkeit, welches wieder eine Maßnahme zur Bekämpfung der Krisenpotentiale ist.

5.   Wo liegen die Ursache/n, die für die derzeitigen Schwierigkeiten verantwortlich sind?

Eine Ursache dieser Problematik war der schlechte Kauf der ungarischen MAV Cargo von der RCA, denn so entstanden 353 Mio. Verluste allein von der RCA. Weiters hat der Güteverkehr stark unter der Wirtschaftskrise gelitten und die ÖBB in den letzten Jahren viele Verluste aus Spekulationsgeschäften verursacht.

Ein Problem ist auch die ineffiziente Größe der ÖBB. Es gibt zwar Vorteile wie Größen,- Synergien- und Kostenaufteilung, die Nachteile überwiegen jedoch. Solche Nachteile sind der Bürokratismus, der Hierarchiedschungel, die asymmetrische Informationsverteilung und die nicht klare Verteilung der Verantwortung.

Zu der ganzen Problematik kommt auch noch die Unzufriedenheit der KundInnen. So muss die ÖBB für die Verspätungen Entschädigungszahlungen leisten – dies ist EU weit geregelt. Im Vorjahr waren es bereits 287.000 Euro. Weitere Zahlungen der ÖBB fallen auf die Pensionierten EisenbahnerInnen.

Der Produktionseinbruch trifft vor allem die Rail Cargo Austria (RCA). Diese zählte jedoch zu den Ertragshoffnungen der ÖBB. Der Rückgang der Menge der beförderten Güter beträgt bereits über 15%. Es drohen Marktanteilsverluste gegenüber der Straße. Die Frächter sind mit dem Preis bereits so weit runter gegangen, dass ihr eigenes Überleben kaum mehr möglich ist.

6.   Gib Lösungsvorschlägen/Ideen an, mit denen man (teilweise) Abhilfe schaffen könnte!

Die ÖBB bekommt bereits staatliche Finanzspritzen. Ich glaube, dass mehr an Hilfe nicht gut wäre, denn es fällt wieder auf die SteuerzahlerInnen zurück. Weiters sind schon einige PolitikerInnen der Meinung, dass das Geld, welches in die ÖBB investiert wird, bald wieder weg ist. Ich finde auch, dass die Privatisierung keine Lösung ist. Meiner Meinung nach beschäftigt die ÖBB sehr viele Leute. Es stellt sich die frage, ob diese wirklich alle benötigt werden oder ob man da schon enorm Einsparungen erzielen kann? Es muss auch auf alle Fälle eine Lösung bezüglich des Pensionsproblems her. Jedoch kann man diesen Menschen nicht die Pension sperren oder sie sogar aus der Pension zurück holen, aber eventuell müssen ein paar Kürzungen erfolgen. Leider ist die Verteuerung der Tickets keine Lösung, denn dies würde eventuell wieder in Umsatzrückgang resultieren. Vielleicht könnte die ÖBB ein paar Sonderangebote stellen, vor allem für die Ferienzeit – so würden die Menschen wieder lieber mit der Bahn fahren. Grundsätzlich gilt es, viele der Ausgaben zu kürzen und höhere Umsätze zu erzielen, den Menschen die Bahn wieder schmackhafter machen.

7.   Literaturverzeichnis

(18.06.2011)

(18.06.2011)

(18.06.2011)

(18.06.2011)

(18.06.2011)

(18.06.2011)

(18.06.2011)

(18.06.2011)

(18.06.2011)

(18.06.2011)

(18.06.2011)



[1] Vgl. (18.06.2001),

(18.06.2001),

(18.06.2001),

(18.06.2001),

(18.06.2001),

(18.06.2001),

[2] (18.06.2011)

[3] (18.06.2011)

[4] Vgl. S. 13.

Quellen & Links

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