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Literatur:

  • 250 v. - 250 n. Chr. → nur „röm. Literatur genannt“

  • ab 300 n. Chr.: Rom nicht mehr Zentrum der Welt (Impulse kommen von außen nach Rom)

  • lat. Literatur d. Spätantike entsteht → dann mittelalterliche Lit.

  • Ab Renaissance: neulateinische Literatur

In modernen Philologien:

  • in Buchform Veröffentlichtes = schöne Literatur – Belletristik

In der klassischen Philologie:

  • Kommunikation mit Hilfe von mündlichen und/oder schriftlichen Texten (oral poetry) → zusammenhängende umfangreichere Äußerungen

  • gesamte schriftliche Hinterlassenschaft der Griechen und Römer

    • 250 v. - 250 n. Chr.: wenig Schriftliches überliefert (Quantität war nicht sehr hoch)

    • 250 n. Chr. - 750 n. Chr. → das 20fache an erhaltenen Texten

    • Quintilian (Rhetoriker im 1 Jh. n. Chr. Verfasste Handbuch „institutio oratora“ - hat 55 Autoren hervorgehoben → nur noch 1/3 davon erhalten

  • auch die sogenannte Gebrauchsliteratur (z.B.: Inschriften)


Literatur als Resultat des Zusammenwirkens von verschiedenen Faktoren:

  • jeweilige Volkscharakter (Sprache, Politik, Gesellschaft, Kultur)

  • Einflüsse von außen


Einflüsse auf die römische Literatur:

  • etruskische Kultur (Frühzeit)

    • maßgeblich für Namensgebung Roms

    • Amtsinsignien, fasces (Rutenbündel) (und sella curulis (Amtssessel), Purpurmantel) der Beamten

    • Kapitoltempel nach etruskischer Bauart quadratisch

    • Eingeweidenschau (haruspices) – vor allem Leber als Vorzeichenwesen

    • Kunst → bildende Kunst und Gladiatorenkämpfe

  • griechische Kultur

    • Ãœbernahme des Alphabets in Süditalien außgehend von Cumae (Nähe Neapel)

    • griech. Literatur hat großen Einfluss aber nicht gänzlich

      • ständige emulatio (Wechsel) → so wurde sie zu etwas Eigenständigem

  • Christentum

    • Einfluss - Neoplatonismus (Sinneswelt ist Abbild der geistigen Welt, der man Existenz verdankt)


Sprachverteilung auf der italischen Halbinsel (500 v. Chr.)

1. Latino-Faliskisch

  • um die Stadt Falerii

  • Dialekt, um Rom gesprochen (Römer verstanden ihn)

2. Oskisch-Umbrisch

  • Sprache der Samniten u. Osken in Umbrien (M-Ital.) - östl. Tiber

  • z.B.: cipus appelanus – Spitzsäule aus Apella in Campanien → umbrische Tafeln, Bronzeplatten aus Iguvium in Umbrien

3. Venetisch

  • Sprache des N/O → heutiges Padua (Padavium) → Livius

4. Messapisch

  • aus dem Süden – mit dem Illyrischen verwandt

5. Griechisch (auch Dialektformen)

  • Dorisch und Ionisch

  • S-Italien – weil von griech. Kolonien besiedelt

  • auch griech. Schrift und Sprache kamen

6. Etruskisch – einzige nicht indoeurop. Sprache

  • westl. Mittelitalien – Teil v. Latium (zw. Arno und Tiber)

  • 8.-5. Jh. haben Etrusker Vormachtstellung

7. Keltisch

  • um die Poebene angesiedelt

  • haben Kriege/Schlachten gekämpft

  • bis nach Rom gekommen (kap. Gänse)

  • Lehnwörter im Lateinischen: ambactus (Dienstmann), carrus (Karren), lancea (Lanze)


Woher kommen die Etrusker?

  1. Theorie: Einwanderung → Herodot: von Lydien (Kleinasien) nach Italien

  2. Autochtone Theorie: Dionysios v. Halikarnas: Ureingeborene in Italien

Heute: Synthese beider Theorien → „villa nova“-Kultur → Einwanderer


  • Exkurs Schrift:

    • 1500 v. Chr. Von den Phönikern erfunden

    • 800 v. Chr. Von Griechen übernommen (Ilias/Odysee)

    • 2. Kolonisation verbreitet Alphabet über Cumae


Becheraufschrift in faliskischer Sprache:

foied vino (pi)pafo, cra carefo = hodie vinum bibam, cras carebo = Heute will ich Wein trinken, morgen werde ich keinen mehr haben


Römische Literatur:

  • Vorliterarische Epoche: 6.-3. Jh. v. Chr.

  • Literarische Epoche: 240 v. - 250 n. Chr.

    • Geburtsstunde der römischen Literatur

    • 1. punischer Krieg (264-241)

      • Sieg 240 → Feier → griech. Sklave Livius Andronicus wurde beautragt Dramen in lat. Sprache aufzuziehen = Geburtsstunde des lat. Dramas


Literarische Epochen:

  • Archaische Zeit (Vorklassik): Anfang (archae) [240 v. - 90/78 v. Chr.]

    • viel Bühnendichtung

    • Epos

    • Bemühen um Sprache

    • Wirken der Scipionen (Scipio d. Jüngere)

  • Spätrepublikanisch/augusteische Zeit (Klassis, aurea latinas=goldene Latinität) [90/78 v. Chr. - 14 n. Chr.]

  • Prosa hat Höhepunkt (Cicero [78 v. Chr. Erstes Auftreten], Cäsar, Lukrez [um 90]

  • ab Augustus: augusteische Zeit → Dichtung wichtig (Horaz, Vergil, Tibull), Titus Livius: Prosa

  • Große Förderung der Kunst: 2 Dichterkreise

    • Maicenas – Mann aus ert. Adel (Varrius, Properz) → fand Begabte (Horaz, Vergil, Varius)

    • Masalla – aus Ritterstand, augustuskritisch (Ovid, Tibull)

  • Frühe Kaiserzeit – Beginn der Soldatenkaiser (Nachklassik, - 150 argentea latinitas) [14 – 250 n. Chr.]

    • es wird übertrieben

    • Prosa – silberne Latinität (in die Dichtung eindringt)

  • Lateinische Literatur der Spätantike [ca. 250 – 7. Jh. n. Chr.]

    • Literarische Stagnation

      • Vorhandenes wird sortiert → es wird auf ältere Autoren zurückgegriffen

    • Volkslatein drinkt ein

    • Christentum am 300. → christl. Einflüsse

  • Mittellateinische Literatur [ab ca. 800 n. Chr.]

    • Gründung v. Benediktinerklöstern (Benedikt v. Nursia) → Montecassino als Beginn

    • ca. 600 n. Chr. → Volkslatein

  • Neulateinische Literatur [ab 14./15. Jh.] - Renaissance

    • damit ist Latein „tot“

    • ab Neulatein will man wieder schreiben wie Cicero, Vergil → Sprache verliert Lebendigkeit

    • Gründer: Francesco Petrarca „ad fontes“


    Vorliterarische Epoche:

    3 Bereiche, bei denen Menschen beginnen aus dem Alltag auszutreten

    • Brauchtum

      • man beginnt zu dichten bei Anlässen (Hochzeit, Erntedankfest)

      • Stegreifdichtung aus dem Volk „versus fesciennini“

      • Livius sieht Verbindung mit röm. Drama

    • Öffentliches Leben (Recht)

      • Leges duodecim tabularum (Zwölftafelgesetz, ca. 450 v. Chr.)

      • Reden: z.B.: von Appius Claudius – Rede gegen den Pyrrhusfrieden 280 v. Chr.

      • annales pontificum

        • chronikartige Aufzeichnungen des pontifex maximus

        • auf album vor der regia aufgestellt

        • unter Mucius Scaevola als annales maximi herausgegeben (ca. 133 oder 123 v. Chr.)

      • fasti (dies fasti): Kalender

        • Beamtenlisten: fasti consulares, triumphales

    • Kult

      • Texte in rhythmischer Prosa

        • carmen von *can-men, cano = Zauberformel, Gebet, Anrufung, Lied – magische Wirkung zugedacht

      • Indigitamenta der pontifices

        • indigeto = Gottheit anrufen

        • z.B.: adesto Tiberine cum tuis undis (Serv. Aen. 8,72

        • Ambarvalia – Flurumgang

          • rituelle Entsühnung des Landes im Frühling

          • Marsgebet bei Cato Maior

          • Suovetaurilia = Dreitieropfer (Sus, Ovis, Taurus)

          • magische Umkreisung

            • kathartische, fertilisierende, apotropäische Wirkung


    Brauchtum:

    • versus Fescennini (Spottlieder)

      • sehr anzüglich, Livius bringt es mit Drama in Verbindung

      • gegenseitiges Zurufen

      • Horaz meint, es sei bei ländl. Erntedankfesten entstanden → später verboten worden

    • fabula Atellana (ludus Oscus – improvisiertes Drama)

      • benannt nach der oskisch besiedelten Stadt Atella (Kampanien) = improvisiertes Spiel mit kultischer Bestimmung

      • hat in bäuerlichen Verhältnissen gespielt

      • Tendenz zum Obszönen (Groteskes wurde gespielt)

      • feste Stereotypen: papus (Alter), dorsenus (Buckliger), bucco (Vielfraß), maccus (Narr)

    • nenia (Totenklage)

      • pompa funebris (=Leichenzug – feierliche Begehung des Todes

      • Nenia = Lieder mit Flöte von Klagewerbern vorgetragen → praefica – Totenklage

      • dazu Wachsmasken von Toten geformt (imagines/simulacra)

        • im Haus aufgestellt – darunter „tituli“ - Biografien der Toten

        • je mehr man besaß, desto angesehener war man

    • elogia (Grabaufschriften)

      • reiche Familien hatten diese (vgl. Scipionen Inschrift)

      • 6 Zeilen: in Saturniern verfasst dann im elegischen Distichon

      • Gräber: außerhalb der Stadt entlang der Via Appia – auch Scipionengräber

      • Anschrift auf Gräbern in Versform; Scipionen haben älteste Grabaufschriften – 6

    • laudationes funebres (Leichenreden)

    • rustica (Bauernregeln, Zaubersprüche)

    • versus quadratus (Spottlieder der Soldaten – ioci militares)

      • Urbani, servate uxores, moechum calvum adducimus – Leute, sperrt eure Frauen ein, wir bringen den Glatzkopfbuhlen (Sueton, Caesar 51)


    Livius Andronicus (284-204 v. Chr.)

    • Griechischer Herkunft, aus Tarent (Süditalien)

    • Sklave (freigelassen), Lehrer

    • an den ludi Romani 240 v. Chr. eine Tragödie und eine Komödie aufgeführt

    • Odusia = 1. Epos in lat. Sprache, freie Ãœbertragung der Odyssee Homers ins Lateinische

      • Versmaß: Saturnier

    • 10 Tragödien- und 3 Komödientitel: z.B.: Aiax mastigophorus, Gladiolus, …


    Gnaeus Naevius (270 – 201 v. Chr.)

    • aus angesehener Plebejerfamilie (gens Naevia – Unteritalien) → Beamtenlisten

    • hohe Wertschätzung seitens der Zeitgenossen (epitaphium Naevii) → Grabinschrift

    • Heimat Capua, röm. Bürger (Campanien oskisch u. Griechisch)

    • Soldat im 1. punischen Krieg

      • bezeichnend

      • griechische Stücke ins Lat. übertragen (Form des Epos verarbeitet)

    • Dichter Roms („als Dichter Roms gefühlt“)

    • Verdienst um die lateinische Sprache

      • sehr bemüht – vor allem Komödien übertragen

    • stirbt in Utica


    • Werke:

      • Komödie:

        • fabula palliata („im griech. Gewand“) und fabula togata (im röm. Gewand) → griech. War lustiger

        • Vorbild: „archaia comodia“ (Aristophanes) → Spott auf Politiker, Themen aus der „nea comodia“

      • Folge: Feindschaft mit den Metellern/Scipionen

      • Verbannung: mala carmina (Utica – Gefängnis)

        • während des 2. punischen Krieges Fabius Cunctor unterstützt

      • Nachfolger: Plautus und Terenz

        • Saturnier: durch Zufall werden die Meteller in Rom Konsuln = nicht der eigene Verdienst

        • „heimzahlen werden es die Meteller dem Dichter Naevius .“ folgt


      • Tragödie:

        • Stoffe aus der griech. Mythologie (trojan. Sagenkreis) besonders:

          • Equus troianus, Iphigenia, Andromacha

          • den Römern bekannt gemacht – nea comodia

        • Archeget (= Schreiber) der fabula praetexta (Tragödie im röm. Gewand)

        • Clastidium (zeigt Sieg über gall. Fürsten)

        • Romulus vel lupus (Romulus oder Wolf – Stadtgründergeschichte)

          • Ereignisse der Zeit sind Material

      • Nachfolger: Ennius (vor allem praetexta), Pacuvius, Accius (Tragödien allg.)

        • Stadtgründergeschichte faszinierte ihn

        • zentrales Ereignis: verschriftlicht 1. punischen Krieg


      • Epos:

        • Bellum Poenicum: Thema = 1. punischer Krieg

          • Naevius verfasst (Sieg Roms über Karthago)

          • Sizilien wird 1. röm. Provinz (wie Aischylos bei Salamis)

        • Verbindung von röm. Sage und Geschichte mit griechischer Mythologie

        • Vorbilder:

          • Homer (Ilias/Odyssee)

          • Apollonios von Rhodos (Argonautica) → Hellenismus – Gegenspieler zu Kallimachos

          • Livius Andronicus


    • Werk Ergänzung:

      • Werk ohne Büchereinteilung überliefert – jedoch später in 7 Bücher gefasst und fragmentiert

    1. Mußeanruf (die 9 einträchtigen Schwestern)

    2. 1+2 Kriegsjahr (ursprünglich eingefügt als ecphrasis oder excurs)

    • Aeneas und sein Vater Anchises fliehen aus Troja und kommen vor Cumae an, als sie ein seestrum erwischt → Karthago

    • bringen Geschenke, Dido will mehr wissen und Aeneas beginnt die Geschichte zu erzählen (erzählt die Geschichte traurig – von hohem Lager aus)

    • Liebesgeschichte zwischen Dido und Aeneas noch nicht sicher

    1. Geschichte der Nachfolger (Gründung Roms) → Romulus = leiblicher Enkel des Aeneas (mütterlicherseits)

    1. 7. weiterer Kriegsverlauf

      a.) griech. Odyssee und röm. Ilias

      b.) Darstellung der punischen Kriege (Historisch – mythologischer Epos)


    Quintus Ennius (239 – 169 v. Chr.)

    • letzter Universaldichter der archaischen Zeit

      • sehr viele verschiedene literarische Formen (genera) – später Spezialisierungen

      • bekommt römisches Bürgerrecht

    • aus Rudiae (Kalabrien) – griech., oskisch und messapisch beeinflusst

    • Muttersprache: Messapisch, daneben Oskisch, Griechisch und Latein

    • M. Fulvius Nobilior – Förderer

      • 189 v. Chr. Konsul – Q.E. wird durch ihn Hofpoet

      • nimmt Ennius bei Ätolienfeldzug mit

      • andere adelige Gönner: Sc. Africanius maior / Sc. Nasica (bringt magna mater nach Rom)

    • großes Selbstbewusstsein als Dichter (Hellenismus)

      • verschiedene Werke: Großform (Epos – wird zum Nationaldichter), Annales, Lehrgedichte, Wegbereiter der Satire

      • Q. E. Wurde nach dem 1. pun. Krieg geboren – dient jedoch im 2. pun. Krieg Sardinien

        • lernt dort Cato den Älteren kennen – dieser empfielt ihn nach Rom am Aventin

        • gegen Philip: Einnahme v. Pydna (Rom gegen Makedonien 168 v. Chr.)


    ad. Q. E.

    • Zeitalter des Hellenismus beginnt 323 v. Chr.

      • Alexander der Große

      • besonders geprägt durch Alexandria → Mittelpunkt des Wissens

      • reger Austausch (Dichter, Gelehrte, „museion“ → Kallimachos von Kyrene wird erster Philologe → alle Arten der Kleinformen

    • Apollonius von Rhodos pflegt Großform

    • Euklid/Erathostenes/Archimedes/Aristarchos von Samos → Naturwissenschaftler

    • Alexandria als „der Ort“ für Gelehrte

    • 900 000 Buchrollen (neben Pergamom)

    • Ennius prägt diese Zeit ganz besonders → ist sich seines Talentes bewusst

    • Annales – Proömium

      • gibt sich als zweiter Homer (Seelenwanderung)

      • stellt Unsterblichkeitsanspruch für unsterbliche Leistun

      • bringt griech. Versmaß ins röm. Versmaß

      • elegisches Distichon (1 Pentameter + 1 Hexameter)

    • Hexameter des Ennius:

      • reine Daktylen:

        • O Tite, tute, Tati, tibi tanta, tyranne, tulisti (frg. 104)

      • Spondeen:

        • Olli respondit Rex Albai Longai (frg. 31)


    Drama:

    Komödie:

    • Plautus erfolgreicher

    Tragödie:

    • Medea (Euripides)

    • Hecuba (troj. Sagenkreis)

    • Iphigenia (troj. Sagenkreis)

    • Euminides (Aischylos – Trilogie Orestie – Furien)

    Fabula praetexta (röm. Gewand – Tragödie):

    • Sabinae, Abracia (Fulvius)


    Literarische Kleinformen:

    • Panegyricus (Enkomion) auf Scipio Africanus maior (Lobschrift)

    • Euhemerus: utopischer Reisebericht (Prosa)

      • Geschichte ins Lat. Ãœbertragen (im ind. Ozean auf Insel in Zeustempel entdeckt)

    • Saturae: Gedichte verschiedenen Inhalts

      • Uranos/Chronos/Zeus durch ihre Taten zu Göttern stilisiert

      • rationalistische Mythendeutung (=nicht satirisch aber aus Küchensprache/Opfersprache lanx satura)

    • Epicheramus: Schrift naturphilosophischen Inhalts – Griech. Komödiendichter – naturphil. Lehren

    • Hedyphagetica: Feinschmeckerfreuden (Lehrgedicht, carmen didacticum, Sonderform des Epos)

      • 1. röm. Lehrgedicht (Lukrez) → Hellenistischer Zuschnitt

    • Archeget = Lucilius für die Satire


    Titus Maccius Plautus (250-184 v. Chr.)

    • stammt aus Sarsina (Umbrien)

    • Name Maccius leitet sich vielleicht von der Atellanenfigur des Maccus (Dummkopf) ab → plotus (barfuß)

    • Werke:

      • Varro – 21 Komödien für echt erklärt (fabulae Varrianae)

      • 2 sichere Aufführungsdaten (200 Stichus, 191 Pseudolus)

      • 205 – Verbannung des Naevius – Weg frei für Plautus

      • 1. Dichter, von dem ganze Werke erhalten sind

      • ausschließlich fabulae palliatae geschrieben

      • Vorlagen: aus der νέα κωμ ῳδία (Menander) und μέση κωμ ῳδία

      • Themenvielfalt: Mythentravestie, Posse, Verwechslung-, Anagnorisis-, Charakter- und Milieustücke, Intrigenspiel

      • Typenkomödie:

        • der strenge, geizige Vater

        • der junge, leichtsinnige, oft verliebte Sohn

        • der schaue, gewitzte Sklave

        • die Hetäre (oft edle Hetäre – Bürgermädchen)

        • der Nebenbuhler

        • der Kuppler

        • der Parasit

        • der prahlerische Soldat

    Literarische Technik:

    • Prolog: Exposition des Stücks, Vorgeschichte

    • Wechsel von Monologen, Dialogen, Diverbia (Streitgespräche von Zweien)

    • Cantica: Gesangsstücke (Rezitative) zu Flötenmusik

    • Moderne Aufführungspraxis:

      • Chorlos, keine Akte, Beiseitesprechen der Schauspieler (ad spectatores loqui), Lauscherszenen, Botenbericht (servus currens)

    • vis comica vorrangig

    • Stücke – gesellschaftliche Ventilfunktion – verkehrte Welt

    • Sprache ist kraftvoll, deftig, derb, Wortwitz, Wortspiele, Abstufungen nach sozialer Schicht

      • Klangmittel: Neologismen, Metaphern, Polymetrie

    • oft sprechende Namen

    • Situationskomik

    • Anagnorisis- und Verwechslungsstücke

      • Amphitruo, Cistellaria, Rudens, Vidularia, Menaechmi

    • Charakter- und Milieustücke

      • Aulularia, Trinummus, Truculentus, Stichus

    • Intrigenspiel

      • Miles gloriosus, Bacchides, Asinaria, Mostellaria, Curculio, Persa, Pseudolus, Poenulus, Casina, Mercator, Captivi, Epdicus


    Publius Terentius Afer (198/185 – 159 v. Chr.)

    • stammt aus Afrika, Karthago, Berber

    • kam als Sklave nach Rom

    • befreundet mit Scipio dem Jüngeren

    • Didaskalien = Theaterzettel mit Angaben zum Stück

    • 6 Stücke von 166-160 v. Chr.

    • 1. Autor, dessen Werk vollständig erhalten blieb

    • Vorlagen: Menander und Apollodoros aus Karystos

    • fabula stataria ↔ Plautus fabula motoria

    • nur griechische Titel – Philhellenismus

    • Komödien:

      • Andria (Mädchen aus Andros)

      • Heautonotimorumenos (Selbstquäler)

  • Adelphoe (Brüder)

  • Hecyra (Schwiegermutter)


    Lateinische Technik

    • Prologtechnik: Prolog – Träger lit. Reflexion, Bekanntgabe der Bearbeitungsmethode

    • Vermeidung einer Kontakaufnahme mit dem Publikum

    • Szenische Einführung in die Handlung

    • vis comica nicht vorrangig, genaue Handlungsführung, Sprechtheater, Schlichtheit der Sprache, Glätte im Stil (purus sermo)

    • Urbanes, Menschliches im Vordergrund


    Nachwirkung:

    • Schulautor (Spätantike)

    • großes Interesse für ihn auch im Mittelalter:

      • Hrotsvith von Gandersheim (10. Jh.) - moral. Anstößige Komödien durch Stücke über heilige Jungfrauen ersetzt

    • Schulautor auch in der Neuzeit: Muster für Umgangston, bürgerliches Verhalten

    • Plautus, Terenz und Seneca = (Neben griech. Autoren) Wiege des europäischen Theaters


    Quellen der römischen Geschichtsschreibung:

    • schriftliche Quellen:

      • staatliche:

        • annales pontificum

        • fasti consulares, triumphales

        • leges duodecim tabularum

      • private:

        • tituli auf den imagines

        • elogia

        • laudationes funebres

      • griech. Literatur:

        • Timaios von Tauromenion

        • Philinos von Akragas (1. pun. Krieg)

        • Sosylos von Lakedaimon

        • Silenos von Kaleakte (2. pun. Krieg)

        • Ktiseis-Literatur

    • mündliche Quellen:

        • carmina convivalia (Tischlieder)


    Römische Geschichtsschreibung:

    • Ältere Annalistik:

      • Q. Fabius Pictor

      • L. Cincius Alimentus

      • Aulus Postumius Albinus

      • Vertreter aus Senatorenstand, Werke in griechischer Sprache (bis Mitte 2. Jh. v. Chr.)

      • Marcus Porcius Cato = 1. Geschichtswerk in lat. Sprache - „Origines“

    • Annalistik der Gracchenzeit: (ab Mitte des 2. Jh. v. Chr.)

      • L. Calpurnius Piso Frugi


    Neues in der Geschichtsschreibung:

    • Sempronius Asellio – Historiae (bis 91 v. Chr.)

    • L. Coelius Antipater – hist. Monographie (2. pun. Krieg)


    Marcius Portius Cato (234-149 v. Chr.)

    • Vertreter altrömischer Tradition

    • Beiname „Censorius“

    • Hauptfigur im Cato Maior de senectute von Cicero

    • Urgroßvater des Cato Minor (Uticensis)

    • aus Tusculum, ordo equester, homo novus

    • zwiespältiges Verhältnis zur griech. Kultur

    • 156/55 v. Chr. - Ausweisung der athenischen Philosophengesandtschaft (v.a. Gegen den Skeptiker Karneades)

    • Maßstäbe in der Prosa gesetzt, 1. lat. Prosaschriftsteller (Geschichtsschreibung, Rhetorik, Fachliteratur)

    • hat zur Hellenisierung Roms durch Literatur beigetragen

    • Werke:

      • Hauptwerk „Origines“ in 7 Büchern

      • 1. Geschichtswerk in lateinischer Sprache

      • Inhalt: neuer Ansatz, nicht Rom und die griechische Welt, sondern Rom und Italien (beeinflusst von griech. Ktiseisliteratur)

      • sticht aus trockener Annalistik hervor

      • anonym, Werk ohne Namensnennung von Geschehensträgern (Feldherrn)


    Nationale Geschichtsschreibung

    • Vertreter altrömischer Werte

    • Ziel: Stärkung des römischen und italischen Selbstbewusstseins

    • Römische Geschichte unter moralischen Aspekten betrachtet

    • Geschichtsschreibung: Richtschnur für eigenes Handels, im Sinne römischen Exempladendenkens

    • Sallust, Livius, Tacitus, … (u.a.)

    Moralisierende Geschichtsschreibung

    Rhetorik

    • Fragmente aus 80 Reden (veröffentlichte (Cicero) → in Brutus wird Cato lobend erwähnt: 150 Reden des Cato [qui illo gravior illo, acerbior]

    • rhetorische Anweisung: rem tene, verba sequentur (halte dich an die Sache, dann werden die Worte folgen)

    Fachliteratur

    • Libri ad filium = 1. röm. Enzyklopädie (= verschiedene Fachdisziplinen vereint: Landwirtschafts-, Gesundheitspflege, Rede, Kriegsdienst → dafür Anweisungen zugestellt)

      • De agricultura: 1. vollständig erhaltenes lat. Prosawerk, nicht Teil der Enzykolpädie

      • Landwirtschaft = soziale, ökonom. Und moral. Stütze Roms, Handbuch mit detaillierten Anweisungen aus Sicht des Gutsherrn


    • Varro (1. Jh. v. Chr.), „res rusticae“ (Werk in dial. Form über Landwirtschaft)

    • Vergil, Georgika

      • Lehrgedicht (gehört zum Epos) im Hexameter – carmen didacticum beschreibt Arbeit des ital. Landmannes: labor impsobus – schwere Aufgabe

      • Gedicht über Sinn des Lebens, letztes Buch den Bienen gewidmet

        • Bienenstadt ist aufs Genaueste organisiert

    • Columella (1. Jh. n. Chr.) - De re rustica

      • über das landwirtschaftliche Wesen

      • Handbuch in 12 Tafeln


    • Jünger oder sullanisch-caesarianische Annalistik (1. Jh. v. Chr.)

      • größerer literarischer Ehrgeiz (anspruchsvolle Darstellung versucht)

      • intensiveres politisches Engangement

      • Ãœbertreibungen, Erfindungen, Fälschungen (=Vorteil für eine/mehrere gens)

      • Rom = Mittelpunkt, Rückgriff auf annalist. Form (jahrweise, chronikartige Darstellung)

      • Vorbild: tragische oder peripatetische (nach Aristoteles benannt) Geschichtsschreibung des Hellenismus

        • griech.: Vertreter d. Peripatetischen Schreibung imgr.: Duris v. Samos

      • an Darstellungsmitteln der Tragödie orientiert:

        • Phobos – Erschütterung, Eleos – Mitleiden, Katharsis – Reinigung

        • Philosophen des Peripatos (Schule des Aristoteles) damit beschäftigt (Theophrast – hat Werk über Geschichtsschreibung-Theorie entworfen)

    • Vertreter:

      • Valerius Antias

      • Claudius Quadrigarius (Historiker von 390 v. Chr. - Sulla ; Werk fortgesetzt → vertritt sull. Standpunkt)

      • C. Licinius Macer (populare Tendenzen vertreten)

      • Q. (L.) Aelius Tubero (Vater: Materialssammlung/ Sohn: in 14 Bücher fragm. Erhaltene Geschichtsschreibung

        = Hauptquellen für Livius

    • neben Annales auch Historiae (Zeitgeschichte)

      • L. Cornelius Sisenna: Werk an Sempronius Asellio angeschlossen vom Bundesgenossenkrieg bis zum Tod Sullas (91-78 v. Chr.)

      • Verbindung von pragmatischer (=will Fakten & Ursachen darstellen) und tragischer Geschichtsschreibung

      • Nachfolger: Sallust, Historiae (=nur fragmentarisch erhalten, in Völkerwanderungszeit verloren gegangen)


    Scipionenkreis und seine Umgebung:

    • Mitte des 2. Jh. v. Chr. - neue Phase der Hellenisierung

  • Polybios (Politiker, Historiker)

  • Panaitios (mittlere Stoa) (weiter bei 2. Folie)


    Rede:

    • Redner – durch Ciceros „Brutus“ - Geschichte der Beredsamkeit, bekannt:

      • L. Aemilius Paullus (Pydnasieger, Vater des jüng. Scipio)

      • Tiberius Sempronius Gracchus (Schwiegervater Scipio, Vater der Revolutionäre)

      • S. Sulpicius Galba (Gallus) (grausamer Statthalter Galliens, rhet. Naturtalent)

      • Laelius (beste Freund des Scipio, Cicero – Schrift: Laelius de amicitia

      • Tiberius und Gaius Sempronius Gracchus

      • Marcus Antonius (oft von Cicero erwähnt)

      • L. Liciniuis Crassus (M. Anton und Crassus – Hauptfiguren im „de oratore“ und „Brutus“ des Cicero) → beide konservative Politiker

    • Rhetorik hat Kunstprosa geformt:

      • man begann Vulgäres, Archaisches wegzulassen

      • Reden wurden gedanklich besser geordnet

      • z.B.: esse videatur – beliebiger Schluss

      • auch actio (Auftreten und Vortrag) wichtig (6. Rede) → Wörter sorgfältig ausgewählt

    Autobiographie:

    • neue Gattung (Memoirenwerke des berühmten Politikers Gaius Gracchus) → E. Cannes

    • Philologie: Krates von Mallos – röm. Grammatiker beeinflusst: v.a. L. Aelius Stilo Praeconinus (Grammatikschule v. Pergamom)

  • Rechtsliteratur, jurist. Fachschriftstellerei:

    • bis in die 2. Hälfte des 5. Jh. n. Chr.: 12-Tafelgesetz

    • Recht sprachen ursprünglich Priester – ab 2.3. Jh. Gericht

    • Fallsammlungen, Lehrschriften, Kommentare, …

      • Sextus Aelius Paetus Catus (2. Jh. v. Chr.) - Begründer - „Tripertita“ (Dreigeteiltes) → hat Text der 12 Tafeln umfasst + Kommentare + Klageformeln

      • Mannius Manilius (Werk verloren gegangen)

      • Marcus Iunius Brutus (Zivilrecht: de iure in Dialogform 3 Bücher)

      • Qunitus Mucius Scaevola (Augur und Pontifex)

        • Darstellung des Zivilrechts in 18 Büchern (wie Rechtshandbuch benutzt, Auszüge erhalten) → Gesetzessammlungen

        • 10 versch. Bücher jurist. Inhalt


    Tragödie

    M. Pacuvius (220-130 v. Chr.)

    • Neffe des Ennius und Nachfolger

      • hat sehr langsam gearbeitet – lang gelebt

      • nur mit Tragödie beschäftigt auch als Maler tätig

    • 13 Tragödien und eine Prätexta – fast alle Werke verloren gegangen

    • poeta doctus – entlegene Stoffe behandelt → alexandrinische Dichter = Vorbild (Form und Inhalt virtuos abgestimmt)

      • Teucer (=der Trojaner), Chryses (=Tochter d. Apollpriesters), Hermione (=Tochter d. Menelaos und Helena, Verlobter des Orest), Antiope (wahrscheinlich Euripides als Vorlage, Tochter von König Nykteus von Theben, geflohen und Zwillinge geboren, die von Hirten aufgezogen wurden), Medus (=Sohn der Medea und des Aigeus – Wiederverarbeitung der Medeasage), Dulorestes (=Orest als Sklave)

    • 500 Verse erhalten, kein griechisches Original dazu – deshalb schwierig Parallelen zu finden


    Lucius Accius (170-85 v. Chr.)

    • größter Tragiker Roms, 50 Stücke

      • fast alle Werke verloren

    • Vorlagen v.a. Euripides und Sophokles

    • Fabula praetexta: Brutus (sagenhafter Gründer der res publica), Aeneadae sive Decius (Publius Decius Mus – hat sich in Schlacht selbst geopfert um Soldaten zu retten)

    • schwungvolle Sprache

    • Stoffe aus trojanischem Sagenkreis, Mythen um Pelops (Atreus, Tantalosenkel: „Oderint, dum metuant“ (sie mögen hassen, wenn sie nur fürchten) und theban. Sagenkreis (Antigona) – Atreus


    Gaius Lucilius (180 – 103 v. Chr.)

    • Geburtsjahr unsicher (Hieronymus 148/147)

    • bedeutendste Dichtung der Zeit (2. Jh. v. Chr.)

    • Inventor der Satire

    • Suessa Auranca (Kampanien) – aus vornehmer Familie (Lucilii)

    • 134/33 vor Numantia (als Ritter) gedient (unter Sc. d. Jüngeren)

    • philosphisch interessiert, Bildungsreise nach Athen

      • viel mit griechischer Philosophie beschäftigt

    • Archeget (Inventor) der Gattung Satire

    • pol. auf Scipionenseite – hat Tiberius Gracchus geschätzt


    • Satire ist rein röm. Gattung – satura tota nostra est

    • als erster schrieb Ennius Satiren im Lat.

      • Lucilius tritt mit Ironie, Spott, Polemik später dazu

    • 3 Namensherkünfte

      • aus Küchensprache (=Gericht/Omelette mit verschiedenen Zutaten)

      • aus dem griech.: von Satyrspiel (eher unwahrscheinlich)

      • lanx satura = gemischte Opferschüssel (gemischter Inhalt)


    Vorformen im Griechischen: Archilochos, Iamben (650 v. Chr.)

    Alte Komödie (Aristophanes – archaia comodia)

    Kallimachos, Iamben (Spottgedichte)

    Vorformen im Lateinischen: Fescenninen (Spottlieder, Erntedankfeste/Hochzeiten)

    Komödie des Naevius

    Ennius, saturae (noch kein spöttischer Inhalt)

    Archeget der Gattung: Lucilius, sermones (verfasste 30 Bücher im Bezug auf Satire)

    • nach verschiedenen Metren geordnet

      • 1-21 Hexameter

      • 22-25 eleg. Distichon

      • 26-30 Septenar/Senar/Hexum

    • 1. Ausgabe erst nach seinem Tod herausgegeben

    • hat bewusst heroisches Versmaß verwendet trotz nicht heroischen Inhalts (satirisch verwendet)

    • „sermones“ - gepflegte Plaudereien


    Nachfolger:

    • Horaz – sermones (ridentem dicere verum = lächelnd die Wahrheit sagen) – augusteischer Autor

    • Saturae haben schweren Inhalt (nur 1. Werk ist Satire – Rest sind philosph. Abhandlungen)

  • Iuvenal – saturae (16 Satiren) – difficile est, saturam non scribere (Die Zeitumstände sind so schwierig, dass es schwer fällt die Satire nicht zu schreiben)

  • Martial – Spottepigramme


    Satura Menippea

    • Begründer: Menippos von Gadara (3. Jh. v. Chr.), Kyniker, Mischung von Prosa und Verspartien (Prosimetrum)

      • Vielzahl an Themen im Stil der kynischen Diatribe (popularphil. Predigt, die komisch die Wahrheit sagt, um Menschen zum Nachdenken zu bringen)

    • im Röm. Vertreten durch:

      • Varro – saturae Menippeae

      • Seneca – Apocolocyntosis – nach Tod des Kaiser Claudius

      • Petron, Satyricon – satirisch-parodistischer Roman

        • Enkolpius wird durch Priap (Gartengott) herumgetrieben → Zerrbild der Odyssee – Gastmahl d. Neureichen Trimalduo cena trimalchionis

      • Lucilius beschäftigte sich mit vielen verschiedenen Themen

        • Geiz, Verschwendung, Tafelluxus – Aufforderung zur Besserung

        • Stellung zu Ehe/Frau, Freundschaft, Gesellschaftskritik


    Klassik (Spätrepublikanisch/augusteische Zeit – 90 v. bis 14 n. Chr.)

    • Individualität = nicht mehr griech. Vorlagen, Wetteifern zum emulacio

    • Vielfalt an literarischen Gattungen:

      • Dichtung:

        • Hinwenden an poet. Kleinform (Neotheriker) – Epyllien, Elegie, Lyrik, Eklogen (Hirtengedichte), Epigramm (Aufschrift, Inschrift, Buchepigramm, …)

        • daneben auch die Großform: Lehrgedicht (didakt. Epos), hist. Mytholog. Epos

      • Prosa:

        • Rede (Höhepunkt: Cicero)

        • Philosophische Prosa (Fachterminologie)

        • Geschichtsschreibung: annalist. Form, monographische Werke, Historiae, Commentarii

        • Fachschriftstellerei: Jurisprudenz, Antiquitäten, Grammatik, Rhetorik, Landwirtschaft, Architektur

    • Gemeinsames:

      • Form (in Vorklassik nicht sehr wichtig – in Nachklassik zu Manierismus → übertriebene Form) und Inhalt –

      • Verhältnis von Fiktion und Wirklichkeit geprägt durch Streben nach Wahrscheinlichkeit (nichts Absurdes/Paradoxes in der Nachklassik)

      • Kunstvolle Kompositionen


    Zeitlich zwei Phasen:

    • Ciceronianische Zeit (78-43 v. Chr.) - Höhepunkt der Prosa

    • Augusteische Zeit (40 v. - 14 n. Chr.) - besondere Pflege der Dichtung

  • Kreis um Augustus

    • Messallakreis: Tibull, Ovid


    Neoteriker:

    • Dichtergruppe (1. Hälfte 1. Jh. v. Chr.)

    • Neoteroi – die Neueren – Brief an Atticus = poetae novi

    • cantores Euphorionis (Sänger in Art des Euphorio)

    • Avantgarde, Morderne, neues Selbstverständnis von Dichtung

      • haben Dichtung zum Beruf gemacht, davor nur otium jetzt negotium

      • Formale Virtuosität (Vorbild: alexandrinische Dichter – v.a. Kallimachos)

        • Form und Inhalt auf ein Höchstmaß aufeinander abgestimmt → nach Vorbild des Kallimachos

    • Symbol für die Dichtung: Feile (lima) → langsames sorgfältiges Dichten

    • Zentrum: Kleinform → poeta doctus: Vorliebe für Entlegenes, Ausgefallenes

    • Exklusivität der Dichter und des Publikums

      • poeta ludens: Dichtung erscheint leicht – trotzdem strenge ästhetische Prinzipien

    • Vertreter:

      • Smyrna (Epyllion) nach hellen.Vorbild, blutschänderische Liebe

      • C. Valerius Cato: Gründer, Lydia, Dictynna

      • C. Licinius Macer Calvus: Io (Epyllion)

      • M. Furius Bibaculus

      • M. Valerius Catullus

        • 1-60 kleinere Gedichte in versch. Metren (Elfsilber, Iamben, Hinkiamben, …)


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