Literatur: 250 v. - 250 n. Chr. → nur „röm. Literatur genannt“ ab 300 n. Chr.: Rom nicht mehr Zentrum der Welt (Impulse kommen von außen nach Rom) lat. Literatur d. Spätantike entsteht → dann mittelalterliche Lit. Ab Renaissance: neulateinische Literatur In modernen Philologien: In der klassischen Philologie: Kommunikation mit Hilfe von mündlichen und/oder schriftlichen Texten (oral poetry) → zusammenhängende umfangreichere Äußerungen gesamte schriftliche Hinterlassenschaft der Griechen und Römer 250 v. - 250 n. Chr.: wenig Schriftliches überliefert (Quantität war nicht sehr hoch) 250 n. Chr. - 750 n. Chr. → das 20fache an erhaltenen Texten Quintilian (Rhetoriker im 1 Jh. n. Chr. Verfasste Handbuch „institutio oratora“ - hat 55 Autoren hervorgehoben → nur noch 1/3 davon erhalten auch die sogenannte Gebrauchsliteratur (z.B.: Inschriften) Literatur als Resultat des Zusammenwirkens von verschiedenen Faktoren: Einflüsse auf die römische Literatur: Sprachverteilung auf der italischen Halbinsel (500 v. Chr.) 1. Latino-Faliskisch 2. Oskisch-Umbrisch Sprache der Samniten u. Osken in Umbrien (M-Ital.) - östl. Tiber z.B.: cipus appelanus – Spitzsäule aus Apella in Campanien → umbrische Tafeln, Bronzeplatten aus Iguvium in Umbrien 3. Venetisch 4. Messapisch 5. Griechisch (auch Dialektformen) 6. Etruskisch – einzige nicht indoeurop. Sprache 7. Keltisch um die Poebene angesiedelt haben Kriege/Schlachten gekämpft bis nach Rom gekommen (kap. Gänse) Lehnwörter im Lateinischen: ambactus (Dienstmann), carrus (Karren), lancea (Lanze) Woher kommen die Etrusker? Theorie: Einwanderung → Herodot: von Lydien (Kleinasien) nach Italien Autochtone Theorie: Dionysios v. Halikarnas: Ureingeborene in Italien Heute: Synthese beider Theorien → „villa nova“-Kultur → Einwanderer Exkurs Schrift: 1500 v. Chr. Von den Phönikern erfunden 800 v. Chr. Von Griechen übernommen (Ilias/Odysee) 2. Kolonisation verbreitet Alphabet über Cumae Becheraufschrift in faliskischer Sprache: foied vino (pi)pafo, cra carefo = hodie vinum bibam, cras carebo = Heute will ich Wein trinken, morgen werde ich keinen mehr haben Römische Literatur: Literarische Epochen: Archaische Zeit (Vorklassik): Anfang (archae) [240 v. - 90/78 v. Chr.] Spätrepublikanisch/augusteische Zeit (Klassis, aurea latinas=goldene Latinität) [90/78 v. Chr. - 14 n. Chr.] Prosa hat Höhepunkt (Cicero [78 v. Chr. Erstes Auftreten], Cäsar, Lukrez [um 90] ab Augustus: augusteische Zeit → Dichtung wichtig (Horaz, Vergil, Tibull), Titus Livius: Prosa Große Förderung der Kunst: 2 Dichterkreise Maicenas – Mann aus ert. Adel (Varrius, Properz) → fand Begabte (Horaz, Vergil, Varius) Masalla – aus Ritterstand, augustuskritisch (Ovid, Tibull) Frühe Kaiserzeit – Beginn der Soldatenkaiser (Nachklassik, - 150 argentea latinitas) [14 – 250 n. Chr.] Lateinische Literatur der Spätantike [ca. 250 – 7. Jh. n. Chr.] Mittellateinische Literatur [ab ca. 800 n. Chr.] Neulateinische Literatur [ab 14./15. Jh.] - Renaissance damit ist Latein „tot“ ab Neulatein will man wieder schreiben wie Cicero, Vergil → Sprache verliert Lebendigkeit Gründer: Francesco Petrarca „ad fontes“ Vorliterarische Epoche: 3 Bereiche, bei denen Menschen beginnen aus dem Alltag auszutreten Brauchtum: versus Fescennini (Spottlieder) sehr anzüglich, Livius bringt es mit Drama in Verbindung gegenseitiges Zurufen Horaz meint, es sei bei ländl. Erntedankfesten entstanden → später verboten worden fabula Atellana (ludus Oscus – improvisiertes Drama) benannt nach der oskisch besiedelten Stadt Atella (Kampanien) = improvisiertes Spiel mit kultischer Bestimmung hat in bäuerlichen Verhältnissen gespielt Tendenz zum Obszönen (Groteskes wurde gespielt) feste Stereotypen: papus (Alter), dorsenus (Buckliger), bucco (Vielfraß), maccus (Narr) nenia (Totenklage) pompa funebris (=Leichenzug – feierliche Begehung des Todes Nenia = Lieder mit Flöte von Klagewerbern vorgetragen → praefica – Totenklage dazu Wachsmasken von Toten geformt (imagines/simulacra) im Haus aufgestellt – darunter „tituli“ - Biografien der Toten je mehr man besaß, desto angesehener war man elogia (Grabaufschriften) reiche Familien hatten diese (vgl. Scipionen Inschrift) 6 Zeilen: in Saturniern verfasst dann im elegischen Distichon Gräber: außerhalb der Stadt entlang der Via Appia – auch Scipionengräber Anschrift auf Gräbern in Versform; Scipionen haben älteste Grabaufschriften – 6 laudationes funebres (Leichenreden) rustica (Bauernregeln, Zaubersprüche) versus quadratus (Spottlieder der Soldaten – ioci militares) Urbani, servate uxores, moechum calvum adducimus – Leute, sperrt eure Frauen ein, wir bringen den Glatzkopfbuhlen (Sueton, Caesar 51) Livius Andronicus (284-204 v. Chr.) Griechischer Herkunft, aus Tarent (Süditalien) Sklave (freigelassen), Lehrer an den ludi Romani 240 v. Chr. eine Tragödie und eine Komödie aufgeführt Odusia = 1. Epos in lat. Sprache, freie Übertragung der Odyssee Homers ins Lateinische 10 Tragödien- und 3 Komödientitel: z.B.: Aiax mastigophorus, Gladiolus, … Gnaeus Naevius (270 – 201 v. Chr.) aus angesehener Plebejerfamilie (gens Naevia – Unteritalien) → Beamtenlisten hohe Wertschätzung seitens der Zeitgenossen (epitaphium Naevii) → Grabinschrift Heimat Capua, röm. Bürger (Campanien oskisch u. Griechisch) Soldat im 1. punischen Krieg Dichter Roms („als Dichter Roms gefühlt“) Verdienst um die lateinische Sprache stirbt in Utica Werke: Komödie: fabula palliata („im griech. Gewand“) und fabula togata (im röm. Gewand) → griech. War lustiger Vorbild: „archaia comodia“ (Aristophanes) → Spott auf Politiker, Themen aus der „nea comodia“ Folge: Feindschaft mit den Metellern/Scipionen Verbannung: mala carmina (Utica – Gefängnis) Nachfolger: Plautus und Terenz Mußeanruf (die 9 einträchtigen Schwestern) 1+2 Kriegsjahr (ursprünglich eingefügt als ecphrasis oder excurs) Aeneas und sein Vater Anchises fliehen aus Troja und kommen vor Cumae an, als sie ein seestrum erwischt → Karthago bringen Geschenke, Dido will mehr wissen und Aeneas beginnt die Geschichte zu erzählen (erzählt die Geschichte traurig – von hohem Lager aus) Liebesgeschichte zwischen Dido und Aeneas noch nicht sicher Geschichte der Nachfolger (Gründung Roms) → Romulus = leiblicher Enkel des Aeneas (mütterlicherseits) 7. weiterer Kriegsverlauf a.) griech. Odyssee und röm. Ilias b.) Darstellung der punischen Kriege (Historisch – mythologischer Epos) Quintus Ennius (239 – 169 v. Chr.) letzter Universaldichter der archaischen Zeit aus Rudiae (Kalabrien) – griech., oskisch und messapisch beeinflusst Muttersprache: Messapisch, daneben Oskisch, Griechisch und Latein M. Fulvius Nobilior – Förderer 189 v. Chr. Konsul – Q.E. wird durch ihn Hofpoet nimmt Ennius bei Ätolienfeldzug mit andere adelige Gönner: Sc. Africanius maior / Sc. Nasica (bringt magna mater nach Rom) großes Selbstbewusstsein als Dichter (Hellenismus) verschiedene Werke: Großform (Epos – wird zum Nationaldichter), Annales, Lehrgedichte, Wegbereiter der Satire Q. E. Wurde nach dem 1. pun. Krieg geboren – dient jedoch im 2. pun. Krieg Sardinien ad. Q. E. Zeitalter des Hellenismus beginnt 323 v. Chr. Alexander der Große besonders geprägt durch Alexandria → Mittelpunkt des Wissens reger Austausch (Dichter, Gelehrte, „museion“ → Kallimachos von Kyrene wird erster Philologe → alle Arten der Kleinformen Apollonius von Rhodos pflegt Großform Euklid/Erathostenes/Archimedes/Aristarchos von Samos → Naturwissenschaftler Alexandria als „der Ort“ für Gelehrte 900 000 Buchrollen (neben Pergamom) Ennius prägt diese Zeit ganz besonders → ist sich seines Talentes bewusst Annales – Proömium gibt sich als zweiter Homer (Seelenwanderung) stellt Unsterblichkeitsanspruch für unsterbliche Leistun bringt griech. Versmaß ins röm. Versmaß elegisches Distichon (1 Pentameter + 1 Hexameter) Hexameter des Ennius: reine Daktylen: O Tite, tute, Tati, tibi tanta, tyranne, tulisti (frg. 104) Spondeen: Drama: Komödie: Tragödie: Medea (Euripides) Hecuba (troj. Sagenkreis) Iphigenia (troj. Sagenkreis) Euminides (Aischylos – Trilogie Orestie – Furien) Fabula praetexta (röm. Gewand – Tragödie): Literarische Kleinformen: Panegyricus (Enkomion) auf Scipio Africanus maior (Lobschrift) Euhemerus: utopischer Reisebericht (Prosa) Saturae: Gedichte verschiedenen Inhalts Epicheramus: Schrift naturphilosophischen Inhalts – Griech. Komödiendichter – naturphil. Lehren Hedyphagetica: Feinschmeckerfreuden (Lehrgedicht, carmen didacticum, Sonderform des Epos) Archeget = Lucilius für die Satire Titus Maccius Plautus (250-184 v. Chr.) Literarische Technik: Prolog: Exposition des Stücks, Vorgeschichte Wechsel von Monologen, Dialogen, Diverbia (Streitgespräche von Zweien) Cantica: Gesangsstücke (Rezitative) zu Flötenmusik Moderne Aufführungspraxis: Chorlos, keine Akte, Beiseitesprechen der Schauspieler (ad spectatores loqui), Lauscherszenen, Botenbericht (servus currens) vis comica vorrangig Stücke – gesellschaftliche Ventilfunktion – verkehrte Welt Sprache ist kraftvoll, deftig, derb, Wortwitz, Wortspiele, Abstufungen nach sozialer Schicht oft sprechende Namen Situationskomik Anagnorisis- und Verwechslungsstücke Amphitruo, Cistellaria, Rudens, Vidularia, Menaechmi Charakter- und Milieustücke Intrigenspiel Miles gloriosus, Bacchides, Asinaria, Mostellaria, Curculio, Persa, Pseudolus, Poenulus, Casina, Mercator, Captivi, Epdicus Publius Terentius Afer (198/185 – 159 v. Chr.) stammt aus Afrika, Karthago, Berber kam als Sklave nach Rom befreundet mit Scipio dem Jüngeren Didaskalien = Theaterzettel mit Angaben zum Stück 6 Stücke von 166-160 v. Chr. 1. Autor, dessen Werk vollständig erhalten blieb Vorlagen: Menander und Apollodoros aus Karystos fabula stataria ↔ Plautus fabula motoria nur griechische Titel – Philhellenismus Komödien: Adelphoe (Brüder) Hecyra (Schwiegermutter) Lateinische Technik Prologtechnik: Prolog – Träger lit. Reflexion, Bekanntgabe der Bearbeitungsmethode Vermeidung einer Kontakaufnahme mit dem Publikum Szenische Einführung in die Handlung vis comica nicht vorrangig, genaue Handlungsführung, Sprechtheater, Schlichtheit der Sprache, Glätte im Stil (purus sermo) Urbanes, Menschliches im Vordergrund Nachwirkung: Schulautor (Spätantike) großes Interesse für ihn auch im Mittelalter: Schulautor auch in der Neuzeit: Muster für Umgangston, bürgerliches Verhalten Plautus, Terenz und Seneca = (Neben griech. Autoren) Wiege des europäischen Theaters Quellen der römischen Geschichtsschreibung: schriftliche Quellen: staatliche: private: tituli auf den imagines elogia laudationes funebres griech. Literatur: mündliche Quellen: Römische Geschichtsschreibung: Neues in der Geschichtsschreibung: Marcius Portius Cato (234-149 v. Chr.) Vertreter altrömischer Tradition Beiname „Censorius“ Hauptfigur im Cato Maior de senectute von Cicero Urgroßvater des Cato Minor (Uticensis) aus Tusculum, ordo equester, homo novus zwiespältiges Verhältnis zur griech. Kultur 156/55 v. Chr. - Ausweisung der athenischen Philosophengesandtschaft (v.a. Gegen den Skeptiker Karneades) Maßstäbe in der Prosa gesetzt, 1. lat. Prosaschriftsteller (Geschichtsschreibung, Rhetorik, Fachliteratur) hat zur Hellenisierung Roms durch Literatur beigetragen Werke: Hauptwerk „Origines“ in 7 Büchern 1. Geschichtswerk in lateinischer Sprache Inhalt: neuer Ansatz, nicht Rom und die griechische Welt, sondern Rom und Italien (beeinflusst von griech. Ktiseisliteratur) sticht aus trockener Annalistik hervor anonym, Werk ohne Namensnennung von Geschehensträgern (Feldherrn) Nationale Geschichtsschreibung Vertreter altrömischer Werte Ziel: Stärkung des römischen und italischen Selbstbewusstseins Römische Geschichte unter moralischen Aspekten betrachtet Geschichtsschreibung: Richtschnur für eigenes Handels, im Sinne römischen Exempladendenkens Sallust, Livius, Tacitus, … (u.a.) Moralisierende Geschichtsschreibung Rhetorik Fragmente aus 80 Reden (veröffentlichte (Cicero) → in Brutus wird Cato lobend erwähnt: 150 Reden des Cato [qui illo gravior illo, acerbior] rhetorische Anweisung: rem tene, verba sequentur (halte dich an die Sache, dann werden die Worte folgen) Fachliteratur Libri ad filium = 1. röm. Enzyklopädie (= verschiedene Fachdisziplinen vereint: Landwirtschafts-, Gesundheitspflege, Rede, Kriegsdienst → dafür Anweisungen zugestellt) De agricultura: 1. vollständig erhaltenes lat. Prosawerk, nicht Teil der Enzykolpädie Landwirtschaft = soziale, ökonom. Und moral. Stütze Roms, Handbuch mit detaillierten Anweisungen aus Sicht des Gutsherrn
Varro (1. Jh. v. Chr.), „res rusticae“ (Werk in dial. Form über Landwirtschaft) Vergil, Georgika Lehrgedicht (gehört zum Epos) im Hexameter – carmen didacticum beschreibt Arbeit des ital. Landmannes: labor impsobus – schwere Aufgabe Gedicht über Sinn des Lebens, letztes Buch den Bienen gewidmet Columella (1. Jh. n. Chr.) - De re rustica Scipionenkreis und seine Umgebung: Polybios (Politiker, Historiker) Panaitios (mittlere Stoa) (weiter bei 2. Folie) Rede: Redner – durch Ciceros „Brutus“ - Geschichte der Beredsamkeit, bekannt: L. Aemilius Paullus (Pydnasieger, Vater des jüng. Scipio) Tiberius Sempronius Gracchus (Schwiegervater Scipio, Vater der Revolutionäre) S. Sulpicius Galba (Gallus) (grausamer Statthalter Galliens, rhet. Naturtalent) Laelius (beste Freund des Scipio, Cicero – Schrift: Laelius de amicitia Tiberius und Gaius Sempronius Gracchus Marcus Antonius (oft von Cicero erwähnt) L. Liciniuis Crassus (M. Anton und Crassus – Hauptfiguren im „de oratore“ und „Brutus“ des Cicero) → beide konservative Politiker Rhetorik hat Kunstprosa geformt: man begann Vulgäres, Archaisches wegzulassen Reden wurden gedanklich besser geordnet z.B.: esse videatur – beliebiger Schluss auch actio (Auftreten und Vortrag) wichtig (6. Rede) → Wörter sorgfältig ausgewählt Autobiographie: neue Gattung (Memoirenwerke des berühmten Politikers Gaius Gracchus) → E. Cannes Philologie: Krates von Mallos – röm. Grammatiker beeinflusst: v.a. L. Aelius Stilo Praeconinus (Grammatikschule v. Pergamom) Rechtsliteratur, jurist. Fachschriftstellerei: bis in die 2. Hälfte des 5. Jh. n. Chr.: 12-Tafelgesetz Recht sprachen ursprünglich Priester – ab 2.3. Jh. Gericht Fallsammlungen, Lehrschriften, Kommentare, … Sextus Aelius Paetus Catus (2. Jh. v. Chr.) - Begründer - „Tripertita“ (Dreigeteiltes) → hat Text der 12 Tafeln umfasst + Kommentare + Klageformeln Mannius Manilius (Werk verloren gegangen) Marcus Iunius Brutus (Zivilrecht: de iure in Dialogform 3 Bücher) Qunitus Mucius Scaevola (Augur und Pontifex) Darstellung des Zivilrechts in 18 Büchern (wie Rechtshandbuch benutzt, Auszüge erhalten) → Gesetzessammlungen 10 versch. Bücher jurist. Inhalt Tragödie M. Pacuvius (220-130 v. Chr.) Neffe des Ennius und Nachfolger 13 Tragödien und eine Prätexta – fast alle Werke verloren gegangen poeta doctus – entlegene Stoffe behandelt → alexandrinische Dichter = Vorbild (Form und Inhalt virtuos abgestimmt) Teucer (=der Trojaner), Chryses (=Tochter d. Apollpriesters), Hermione (=Tochter d. Menelaos und Helena, Verlobter des Orest), Antiope (wahrscheinlich Euripides als Vorlage, Tochter von König Nykteus von Theben, geflohen und Zwillinge geboren, die von Hirten aufgezogen wurden), Medus (=Sohn der Medea und des Aigeus – Wiederverarbeitung der Medeasage), Dulorestes (=Orest als Sklave) Lucius Accius (170-85 v. Chr.) größter Tragiker Roms, 50 Stücke Vorlagen v.a. Euripides und Sophokles Fabula praetexta: Brutus (sagenhafter Gründer der res publica), Aeneadae sive Decius (Publius Decius Mus – hat sich in Schlacht selbst geopfert um Soldaten zu retten) schwungvolle Sprache Stoffe aus trojanischem Sagenkreis, Mythen um Pelops (Atreus, Tantalosenkel: „Oderint, dum metuant“ (sie mögen hassen, wenn sie nur fürchten) und theban. Sagenkreis (Antigona) – Atreus Gaius Lucilius (180 – 103 v. Chr.) Geburtsjahr unsicher (Hieronymus 148/147) bedeutendste Dichtung der Zeit (2. Jh. v. Chr.) Inventor der Satire Suessa Auranca (Kampanien) – aus vornehmer Familie (Lucilii) 134/33 vor Numantia (als Ritter) gedient (unter Sc. d. Jüngeren) philosphisch interessiert, Bildungsreise nach Athen Archeget (Inventor) der Gattung Satire pol. auf Scipionenseite – hat Tiberius Gracchus geschätzt
Vorformen im Griechischen: Archilochos, Iamben (650 v. Chr.) Alte Komödie (Aristophanes – archaia comodia) Kallimachos, Iamben (Spottgedichte) Vorformen im Lateinischen: Fescenninen (Spottlieder, Erntedankfeste/Hochzeiten) Komödie des Naevius Ennius, saturae (noch kein spöttischer Inhalt) Archeget der Gattung: Lucilius, sermones (verfasste 30 Bücher im Bezug auf Satire) nach verschiedenen Metren geordnet 1. Ausgabe erst nach seinem Tod herausgegeben hat bewusst heroisches Versmaß verwendet trotz nicht heroischen Inhalts (satirisch verwendet) „sermones“ - gepflegte Plaudereien Nachfolger: Iuvenal – saturae (16 Satiren) – difficile est, saturam non scribere (Die Zeitumstände sind so schwierig, dass es schwer fällt die Satire nicht zu schreiben) Martial – Spottepigramme Satura Menippea Begründer: Menippos von Gadara (3. Jh. v. Chr.), Kyniker, Mischung von Prosa und Verspartien (Prosimetrum) im Röm. Vertreten durch: Varro – saturae Menippeae Seneca – Apocolocyntosis – nach Tod des Kaiser Claudius Petron, Satyricon – satirisch-parodistischer Roman Lucilius beschäftigte sich mit vielen verschiedenen Themen Geiz, Verschwendung, Tafelluxus – Aufforderung zur Besserung Stellung zu Ehe/Frau, Freundschaft, Gesellschaftskritik Klassik (Spätrepublikanisch/augusteische Zeit – 90 v. bis 14 n. Chr.) Individualität = nicht mehr griech. Vorlagen, Wetteifern zum emulacio Vielfalt an literarischen Gattungen: Dichtung: Hinwenden an poet. Kleinform (Neotheriker) – Epyllien, Elegie, Lyrik, Eklogen (Hirtengedichte), Epigramm (Aufschrift, Inschrift, Buchepigramm, …) daneben auch die Großform: Lehrgedicht (didakt. Epos), hist. Mytholog. Epos Prosa: Rede (Höhepunkt: Cicero) Philosophische Prosa (Fachterminologie) Geschichtsschreibung: annalist. Form, monographische Werke, Historiae, Commentarii Fachschriftstellerei: Jurisprudenz, Antiquitäten, Grammatik, Rhetorik, Landwirtschaft, Architektur Gemeinsames: Form (in Vorklassik nicht sehr wichtig – in Nachklassik zu Manierismus → übertriebene Form) und Inhalt – Verhältnis von Fiktion und Wirklichkeit geprägt durch Streben nach Wahrscheinlichkeit (nichts Absurdes/Paradoxes in der Nachklassik) Kunstvolle Kompositionen Zeitlich zwei Phasen: Kreis um Augustus Neoteriker: Dichtergruppe (1. Hälfte 1. Jh. v. Chr.) Neoteroi – die Neueren – Brief an Atticus = poetae novi cantores Euphorionis (Sänger in Art des Euphorio) Avantgarde, Morderne, neues Selbstverständnis von Dichtung haben Dichtung zum Beruf gemacht, davor nur otium jetzt negotium Formale Virtuosität (Vorbild: alexandrinische Dichter – v.a. Kallimachos) Symbol für die Dichtung: Feile (lima) → langsames sorgfältiges Dichten Zentrum: Kleinform → poeta doctus: Vorliebe für Entlegenes, Ausgefallenes Exklusivität der Dichter und des Publikums Vertreter: Smyrna (Epyllion) nach hellen.Vorbild, blutschänderische Liebe C. Valerius Cato: Gründer, Lydia, Dictynna C. Licinius Macer Calvus: Io (Epyllion) M. Furius Bibaculus M. Valerius Catullus | |