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Aufsatz
Sprachwissenschaften

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

2012

Sabrina W. ©
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ID# 29957







Situation der GebärdensprachdolmetscherInnen in Österreich 10.12.2012


  • Was ist Gebärdensprachdolmetschen?

Gebärdensprachdolmetschen beschreibt die Tätigkeit von Personen, die zwischen unterschiedlichen Sprachen, also Lautsprache und Gebärdensprache dolmetschen.
Die Aufgabe von GebärdensprachdolmetscherInnen besteht darin, aus der gesprochenen Ausgangssprache (Deutsch) in die Zielsprache, die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS), und umgekehrt zu dolmetschen.

Um professionelles und verständliches Dolmetschen zu gewährleisten, ist neben der Berücksichtigung der jeweiligen Sprachstrukturen die Einbeziehung linguistischer und kulturspezifischer Aspekte nötig (vgl.

Daraus folgt, dass GebärdensprachdolmetscherInnen nicht nur über eine aktive und passive Kompetenz in der Gebärden- und Lautsprache verfügen müssen, sondern auch über die, oben erwähnten, linguistischen und kulturellen Unterschiede der beiden Gruppen Bescheid wissen sollten (vgl.

Desweiteren sind zusätzliche Qualifikationen wie gute Allgemeinbildung und ein dem Thema entsprechendes Fachwissen unerlässlich. Genaue Vorbereitung und der Besuch von Weiterbildungsseminaren stellen ein zentrales Thema für DolmetscherInnen dar (a.a.O.).

Gebärdensprache wird vorwiegend simultan gedolmetscht, da Laut- und Gebärdensprache über zwei verschiedene Kanäle (auditiv und visuell) ablaufen. Die DolmetscherInnen sind auf keine technischen Hilfsmittel (wie Kopfhörer oder Kabine) angewiesen (a.a.O.).

Das Berufsfeld der GebärdensprachdolmetscherInnen ist sehr vielfältig. Staatlich anerkannten und geprüften Personen eröffnet sich eine Vielzahl von Tätigkeitsfeldern.Diese sind unter anderem:

    • Community Interpreting (Kommunaldolmetschen)

„Gehörlose sind aufgrund ihrer Hörschädigung von vielen Informationen, die jeder andere Staatsbürger automatisch erhält, weitgehend ausgeschlossen.“ (

Ziel des Einsatzes von DolmetscherInnen ist es, für Gehörlose in den Bereichen ihres täglichen Lebens eine reibungslose Kommunikation zu gewährleisten, die ihnen ohne Dolmetscher vorenthalten wären.
Zu diesen Bereichen zählen unter anderem Ämter und Behörden, Arztbesuche, Elternabende, Hochzeiten und Besuche von Vorträgen oder Betriebsversammlungen (vgl.


    • Bildungsdolmetschen

Vor allem in Ballungszentren und besonders in Wien ist dieser Bereich der am stärksten wachsende. Grund dafür ist die sich verbessernde Bildungssituation der Gehörlosen. Jährlich steigt die Zahl der gehörlosen Erwachsenen, die berufliche Weiterbildungen besuchen und dafür DolmetscherInnen bestellen.

    • Gerichtsdolmetschen

    • Dolmetschen in Medien

  • Wie sieht es mit der Bezahlung aus?

Bei Vorträgen oder Veranstaltungen werden die DolmetscherInnen normalerweise von den Veranstaltern bezahlt. Der übliche Stundenlohn liegt hierbei zwischen 60€ bis 90€, exkl. 20% Umsatzsteuer. Darüber hinaus ist es üblich, Fahrtkosten zu verrechnen bzw. eine Pauschale zu vereinbaren.

Ab einem Einsatz von über einer Stunde Dauer werden zwei DolmetscherInnen benötigt. Zusätzlich sind die Kosten von der Länge des Termins, des Wochentages und der Tageszeit abhängig. GebärdensprachdolmetscherInnen arbeiten in der Regel selbstständig und müssen daher selbst ihre Versicherungsbeiträge bezahlen und ihr Einkommen versteuern. ÖGS-DolmetscherInnen tragen, wie auch andere Selbstständige, das unternehmerische Risiko selbst (vgl.

Die Dienststellen des öffentlichen Dienstes müssen ihren MitarbeiterInnen Barrierefreiheit garantieren und ihnen z.B. die Teilnahme an Schulungen und Teambesprechungen ermöglichen (vgl.


Quellenangabe:

  • (7.12.2012)

  • (8.12.2012)

  • (8.12.2012)

  • (9.12.2012)

  • (10.12.2012)

  • (10.12.2012)


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