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Seminararbeit / Hausarbeit

Zugang zu PC und Software bei Behinderung

2.662 / ~13 sternsternsternstern_0.25stern_0.3 Noah Y. . 2012
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Seminararbeit
Informatik

Universität Duisburg-Essen - UDE

2011

Noah Y. ©
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ID# 18158







Zugang zu PC und Software bei Behinderung

Sommersemester 2009

Lehrender: R. Wallbruch

3 CP Schein



Studiengang: Lehramt GymGe

Inhaltsverzeichnis

1.Einleitung. 3

2.Begriffserklärungen. 4

2.1.Internet – Geschichte. 4

2.2.Web 2.0 / Internet 2.0. 4

3.Die „ARD/ZDF-Online-Studie 2002. 5

4.Internetnutzung von Menschen mit Behinderung. 7

4.1.Internetaffinität von Menschen mit Behinderung. 7

4.2.Nutzungsverhalten von Behinderten. 8

4.3.Barrierefreiheit9

4.4.Chancen der Internutzung. 10

4.5.Risiken der Internutzung. 11

5.Fazit11

6.Quellenverzeichnis. 12

1.    Einleitung

In der vorliegenden Arbeit beschäftige ich mich mit den Problemen und Chancen der Internetnutzung von Menschen mit Behinderung. Das Internet ist eine Tech­nologie, die immer häufiger von Menschen genutzt wird.

Im zweiten Kapitel werden die Begriffe Web 2.0 und Internet definiert. Anschlie­ßend werden im nächsten Kapitel die Ergebnisse der ARD/ZDF-Online Studie 2002 präsentiert und Folgerungen aus diesen Ergebnissen gezogen. Die ARD/ZDF-Online Studie ist eine umfangreiche Untersuchung aller Internetnutzer in Deutschland und ist deswegen wichtig zu sehen, in wie weit die Menschen in Deutschland die Angebote des Word Wide Web in Anspruch nehmen und welche unterschiedlichen Kommunikationsformen das Internet bietet.

Dabei werde ich zunächst auf Entwicklung des Internets eingehen. Danach gebe ich einen Über­blick über den Nutzerkreis des Internets, unter Berücksichtigung von Alter, Be­schäftigung und Geschlecht etc.

Kapitel 4 befasst die Internutzung von Menschen mit Behinderung. Hauptbe­standteil der Hausarbeit sind die behinderungsspezifischen Unterschiede der In­ternetnutzung zu zeigen. Wie häufig setzen die Behinderten das Internet? Wie nützlich ist das Internet für das Leben der Menschen mit Behinderung? Welche sind die am meisten genutzten Anwendungen? Und wie ist die Internetnutzung der Menschen mit Behinderung im Vergleich zu Menschen ohne Behinderung zu bewerten? Auf welche Barrieren stoßen behinderte Menschen und welche Risiken und Chancen bringt das Internet? Mit diesen Fragen werde ich mich in der vorlie­genden Arbeit beschäftigen.

Die vergleichende Nutzungsanalyse von Menschen mit und ohne Behinderung soll helfen das Internetverhalten von behinderten Menschen zu erklären.

2.    Begriffserklärungen

2.1.                    Internet – Geschichte

Wortbedeutung „Internet“:

Aus „internet network“ gebildetes Wort, weltweites Netzwerk von Com­puternetzen.[1]

durch das Daten ausgetaucht werden. Die Entwicklung des Internets geht auf das US-amerikanische Militär zurück. Ziel war es ein Datennetz zu entwickeln, das auch nach einem Atomangriff noch funktionsfähig sein sollte. Im Laufe der Ent­wicklung rückten die militärischen Interessen in den Hintergrund und das Netz­werk wurde immer mehr für Forschungszwecke genutzt.

Nach der Einführung des Word Wide Web (www) wurde das Internet bereits Mitte der 1990er Jahre von vielen Bevölkerungsschichten massenhaft genutzt. Das Internet bietet viele Dienste wie E-Mail, WWW, Datenübertragung. Des Weiteren bietet das Internet eine Vielzahl an Kommunikationsmöglichkeiten wie Chat, Telefonie, Blogs usw.

2.2.                    Web 2.0 / Internet 2.0

Eine Reihe von Änderungen hat in den letzten Jahren dazu beigetragen, dass die Aktivität der Menschen bei der Nutzung von Internet sich änderte. Früher waren die Benutzer passive Teilnehmer, die lediglich bereitgestellte Inhalte lesen konn­ten und nur beschränkte Eingabemöglichkeiten hatten. Zwischen den Bereitstell­ern der Internetseiten und den Benutzern war eine bidirektionale Kommunikati­onsbeziehung, die jedoch stark asymmetrisch veranlagt war.

Der Begriff „Web 2.0“ grenzt das Internet von diesem asymmetrischen Verhältnis ab, hin zu inter­aktiven und symmetrischen Kommunikationsbeziehung. Dieser Begriff definiert jedoch keine Software, Technik oder einen konkreten Vorgang, sondern be­schreibt nur die Veränderung der Internetkultur. Parallel zu dieser Entwicklung wird die Internetnutzung immer mehr zu Standard und ist nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken.[2]

3.    Die „ARD/ZDF-Online-Studie 2002

Die ARD/ZDF-Online-Studien stellen eine Repräsentativerhebung der Onlinebe­nutzer in Deutschland dar und werden seit 1997 jährlich jeweils im zweiten Quartal durchgeführt. Bei der ARD/ZDF-Online-Studie 2002 wurden 2300 Perso­nen ab 14 Jahren telefonisch befragt, von denen 1011 sich als „Onliner“ bezeich­neten.

Die Studie besagt, dass die Zahl der Internetanwender in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist. Während bei der ersten Erhebung 1997 die Zahl der Bundesdeutschen Onliner bei knapp 6,5 Prozent lag, erhöhte sich die Zahl im Jahre 2002 auf 44,1 Prozent. Das bedeutet in Deutschland nutzen ca. 28 Millionen Menschen ab 14 Jahren das Internet.[3] Jedoch kann man nicht von Akzeptanz aus allen gesellschaftlichen Gruppen sprechen.

Die Zuwachsraten gehen meistens nur auf bestimmte gesellschaftliche Gruppen zurück und sinken somit stetig. Ursa­chen dafür sind laut der Studie sozidemografischer und psychologischer Hinter­grund. Deshalb ist eine Vollabdeckung in absehbarer Zeit nicht zu erwarten.

Bundesweit erklärten ca. 80 Prozent der Auszubildenden Online-Nutzer zu sein. Von den Rentnern und nicht Berufstätigen nutzt nur jeder sechste das Internet, von den Berufstätigen jeder zweite. Gründe für die Zurückhaltung in manchen Bevölkerungsgruppen sind unter anderem die mangelnden PC-Kenntnisse, die hohen Kosten und psychologische Gründe. Viele Personen aus diesen Bevölkerungsgruppen sehen für sich wenig Nutzen im Inter­net. [4] Laut der Studie sind z. B. die „klassisch Kulturorientierten“ sehr zurückhal­tend gegenüber dem Internet und befriedigen ihr Informationsbedürfnis weiterhin über Bücher, Zeitungen, Zeitschriften etc.

Auch immer mehr Frauen nutzen das Internet. Während Ende der neunziger Jahre eher die Männer online waren, haben die Frauen deutlich aufgeholt. Seit 1997 ist die Internetnutzung bei den Frauen auf 36 Prozent gestiegen. Bei den Männern liegt dieser Wert bei über 50 Prozent. [5]

Ebenfalls viele nutzen auch Nachrichtendienste, Auktionen oder Gamesites. E-Mail-Kommunikation ist weiterhin die meistgenutzte Anwendung im Internet. Weitere beliebte Anwendungen sind z. B. Downloaden von Dateien, Homebanking, Foren, Chats, die zielgerichtete Suche nach Informationen oder das einfache surfen im Web. [7] Laut der ARD/ZDF-Online Studie ist auch die Verweil­dauer im Internet im Vergleich zu den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.

Die wöchentlich durchschnittliche Verweildauer im Netz ist von 76 Minuten (1997) auf 121 Minuten (2002) gestiegen. Dies ist unter anderem mit den steigenden On­line-Angeboten zu begründen. Die steigenden Nutzungszeiten haben jedoch nicht das Fernsehkonsum und die von anderen klassischen Medientypen beeinflusst. Die Studie besagt, dass bei der Fernsehen Sehdauer sogar ein Anstieg erfolgt ist von täglich 196 Minuten (1997) auf 205 Minuten (2002).

Ein wesentlicher Vorteil ist Zeitunabhängig­keit gegenüber den klassischen Angeboten. Darüber hinaus bieten Online Radio- und Fernsehangebote auch vertiefende Links und spezielle Ausschnitte, die laut Studie von über 80 Prozent der Befragten für sehr gut empfunden werden.[8]

4.    Internetnutzung von Menschen mit Behinderung

4.1.                    Internetaffinität von Menschen mit Behinderung

Die ARD/ZDF-Online-Studie 2002 hat den Stellenwert des Internets in der heuti­gen Gesellschaft nochmals aufgezeigt. In Form von Lehr-Lernangeboten (E-Lear­ning), Verwaltungsvorgängen (E-Government), Informationstechnologien (Online Zeitungen) oder Einkaufsmöglichkeiten (E-Commerce) wird das Internet weiter­hin in Zukunft in den Alltagsleben der Menschen hineindringen.

Vor allem Menschen mit Behinderung nutzen digitale Medien deutlich weniger als Menschen ohne Behin­derung. Die Gründe dafür sind vielfältig. Eine Umfrage vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie über „Internet ohne Barrieren“ liefert uns Statisti­ken über die aktuelle Lage. So gaben 20 Prozent der Befragten mit einer Behinde­rung an, noch nie das Internet genutzt zu haben.

Die Internetaffinität ist auch stark von der Altersgruppe und der jeweiligen Behinderung abhängig. Menschen mit Sehbeschädigung nutzen das Internet deutlich mehr als welche mit Geistige Be­hinderungen oder Lernbehinderungen. Jeder zweite Befragte mit Sehbeschädi­gung gibt an sich gut mit dem Internet auszukennen. Hingegen waren 70 Prozent mit Geistigen Behinderungen und 35 Prozent mit Lernbehinderungen noch nie im Internet.

4.2.                    Nutzungsverhalten von Behinderten

Laut der Studie „Einfach für Alle“ aus der Aktion Mensch-Fachtagung empfinden die meisten Menschen mit Behinderungen Web 2.0 Angebote für äußerst hilf­reich.[11] Jedoch muss gesagt werden, dass die Befragung der Benutzer online statt­fand. Aus diesem Grund ist zu vermuten, dass die Affinität bei diesen Menschen höher als die Gesamtheit der behinderten Menschen ist.

Nichts desto trotz liefert die Studie wichtige Erkenntnisse über das Nutzungsverhalten von Menschen mit Behinderung. Für die meisten Benutzer ist das Internet in ers­ter Linie eine Informationsquelle. 72 Prozent aller Menschen mit Behinderung haben schon mal Wikis gelesen. Besonders hoch ist die Rate bei Sehbehinderten mit 79 Prozent. Fotos und Videos einsehen und zu veröffentlichen und Podcasts zu hören wurden ebenfalls von vielen schon mal getan.

Schon heute kosten die meisten Produkte (Bücher, Flugtickets, etc.) und Leistungen (Rech­nungen, Support etc.) online weniger als über dem herkömmlichen Weg. Für Menschen mit Behinderung bietet E-Commerce neben den niedrigen Preisen auch die Möglichkeit behinderungsbedingte Hindernisse zu mildern. Blinde, Sehbehinderte, motorisch Erkrankte oder nicht mobile Menschen können selbstständiger und zu jeder Zeit nach Produkten stöbern und auswählen.

Die Benutzung von E-Commerce fällt bei den hörbeeinträchtigten Benutzern mit 8 Prozent unterdurchschnittlich aus. (Vgl. Sehbehinderte 21 Prozent). Jedoch be­inhaltet E-Commerce auch für sie einige Vorteile. Es ist meistens der einzige Weg für sie bei z. B. Beschwerden Kontakt mit den Händlern aufzunehmen (über E-Mail) oder um konkrete Fragen beantwortet zu bekommen, da sie die Telefon-Hotline nicht nutzen können.

4.3.                    Barrierefreiheit

Die Internetnutzung von behinderten Menschen hängt auch von den technischen Möglichkeiten ab. Deshalb müssen spezielle Vorkehrungen getroffen werden um eine weitere digitale Spaltung in der Gesellschaft zu vermeiden und den Zugang für diese Menschen zu erleichtern. Dies kann nur durch die Vermittlung von Computerkenntnissen, Eingabehilfen oder barrierefreien Webseiten erreicht wer­den.

Wortbedeutung: „Barrierefreies Internet“

Barrierefreies Internet, engl. Web Accessibility („Netz-Zugänglichkeit“) bezeichnet Web-Angebote, die von allen Nutzern unabhängig von körperli­chen oder technischen Möglichkeiten uneingeschränkt (barrierefrei) ge­nutzt werden können.[14]

Etwa jeder dritte ist auf eine technische Hilfe angewiesen. [15] Die neusten technischen Möglichkeiten gewähren den behinderten Menschen die selbstständige Nutzung des Internets auch von Sehbehinderten oder Gehörlosen. Vielen ist die neuste Technik auch gar nicht bekannt oder sie scheitern schon an der komplizierten Einrichtung des Computers auf die individuellen Bedürfnisse.

Es gibt unendlich viele Behinderungsarten mit unterschiedlicher Ausprägung, dafür aber zu wenige Informations- und Schulungsangebote. Menschen mit unter­schiedlichen Behinderungen stoßen ständig auf Barrieren im Internet. Z. B. haben viele Videos keinen Untertitel für Gehörlose oder es gibt keine Audio- Textent­sprechung der Videos für Sehbehinderte.

Für viele Menschen mit Behinderung ist es wichtig die Vorteile des Internets zu nutzen, um behinderungsbedingte Nachteile auszugleichen bzw. abzumildern, die einem den Alltag deutlich erleichtert. Man kann das Internet gezielt nutzen zum Recherchieren und es bietet die Möglichkeit sich über alles zu informieren.

Die klassischen Informationsquellen (Bibliotheken, Bücher, Zeitschriften) sind für viele schwer erreichbar bzw. nutzbar. Der Benutzer kann im Internet z. B. bei E-Books den Volltext nach Begriffen durchsuchen, was für viele Körperbehinderte ohne Hilfe nicht möglich wäre. Für Blinde und Sehbehinderte ist das Internet auch eine große Hilfe bei der Informationsbeschaffung. Mit entsprechenden Tools kön­nen sie die entsprechenden Textpassagen sich anhören und werden somit selbst­ständiger bei der Nutzung digitaler Medien im Vergleich zu den klassischen Me­dienangeboten.

Telearbeit ist für behinderte Menschen besonders vorteilhaft. Sie können ihren Arbeitrhythmus selbst bestimmen, die Arbeitszeit nach eigenem ermessen und derzeitigem körperlichem Zustand planen. Die häusliche Umgebung ist auch schon den individuellen Bedürfnissen angepasst. Dazu kommen noch die üblichen Vorteile der Telearbeit wie z. B. zeitliche Flexibilität, Wegfall der Fahrtzeiten etc.

4.5.                    Risiken der Internutzung

Der Einsatz moderner Informationstechniken wie das Internet verbirgt nicht nur Chancen, sondern auch Risiken und nicht nur was die Datensicherheit angeht. Jeder zweite Nutzer mit Behinderung beklagt auch die mangelnde Datensicher­heit.[19] Jedoch kann man nicht pauschal sagen, dass diese Menschen größeren Gefah­ren ausgesetzt sind.


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